Sperrung

Elsenbrücke: So werden 20.000 Schrauben kontrolliert

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Ein Arbeiter zieht die Schrauben auf der Elsenbrücke fest.

Ein Arbeiter zieht die Schrauben auf der Elsenbrücke fest.

Foto: Morris Pudwell

Die Elsenbrücke war in der Nacht gesperrt - weil 20.000 Schraubverbindungen kontrolliert werden müssen. Weitere Sperrung erforderlich.

Berlin. Was für ein Aufwand! 20.000 Schrauben an den Behelfsbrücken der Elsenbrücke müssen kontrolliert und gegebenenfalls nachgezogen werden - eine routinemäßige Überprüfung, wie die Morgenpost berichtete. Dafür wurde eine der Behelfsbrücken in der Nacht zu Freitag von 22 bis 6 Uhr gesperrt. Beinahe jede Schraube wurde abgeklopft und untersucht, beobachtete unser Reporter vor Ort. Geräusche während der Untersuchung führten dazu, dass ein Schlagschrauber eingesetzt wurde, um die richtig großen Muttern auf den Schrauben mit dem passenden Drehmoment nachzuziehen.

Vier Wochen nach der Inbetriebnahme der Behelfsbrücken seien routinemäßige Kontrollen der Konstruktion vorgeschrieben, hatte die Senatsverkehrsverwaltung am Donnerstag mitgeteilt und die nächtliche Sperrung verkündet. Systembedingt müssten die ca. 20.000 Schraubverbindungen inspiziert und bei Bedarf nachgezogen werden, hieß es.

Gerade war die wichtige Verkehrsader wieder freigegeben worden, dann wieder gesperrt - aber zum Glück nur nachts. Eine weitere Sperrung ist in der Nacht zu Sonnabend erforderlich. Dann ist die Behelfsbrücke in Richtung Treptow-Köpenick wegen der Arbeiten nur eingeschränkt nutzbar. Um die zweite Behelfsbrücke zu kontrollieren, ist in Fahrtrichtung stadtauswärts in der Nacht von Freitag, den 4.02.2022, 22 Uhr, bis Sonnabend, den 5.02.2022, 6 Uhr, demnach nur eine Spur nutzbar. Ein Queren der Spree über die Behelfsbrücke durch den Kfz-Verkehr ist weiterhin möglich. Der Fußverkehr nutzt in beiden Richtungen weiterhin den alten Westteil der Brücke, so die Senatsverkehrsverwaltung. Der Radverkehr könne in Richtung Treptow-Köpenick ebenfalls die alte Brücke nutzen, in Richtung Friedrichshain die Behelfsbrücke.

Elsenbrücke: Behelfsüberführung Mitte Januar eröffnet

Die Behelfsüberführung für die Elsenbrücke, über die in den kommenden Jahren der Verkehr fließen soll, war am 12. Januar offiziell eröffnet worden. Zumindest stadtauswärts gibt es damit wieder etwas mehr Platz für Autofahrer: Zwei Fahrstreifen stehen auf der Spreeüberquerung in Richtung Treptow-Köpenick zur Verfügung, in Richtung Friedrichshain bleibt es bei einer Spur.

Mitte Dezember war die alte Elsenbrücke für mehrere Tage wegen kritischer Sensorenmeldungen gesperrt worden, was zu Staus und Chaos in dem Bereich geführt hatte. Danach konnte der Kfz-Verkehr nur eingeschränkt mit einer Spur pro Richtung wieder über das Bauwerk geführt werden. In der Folge wurde verstärkt an der Behelfsbrücke gearbeitet, die dann – einige Wochen früher als geplant – freigegeben wurde. Entsprechend erleichtert zeigte sich Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne): „Wir haben hier eine Lösung, damit der Verkehr an dieser wichtigen Verbindung wieder fließen kann, während wir gleichzeitig die neue Brücke bauen“, sagte sie.

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( BM )