Berlin. Das rasant steigende Infektionsgeschehen in den Berliner Kitas sorgt für neue Maßnahmen: Der Senat führt für alle Kitakinder ab einem Jahr eine Corona-Testpflicht ein. Außerdem wird der sogenannte „eingeschränkte Regelbetrieb“ vorbereitet. Das heißt: Die Kinder werden dann nur noch in festen Gruppen betreut – dadurch kann es zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten kommen.
Rund 500 der insgesamt 2820 Berliner Kitas mussten wegen zahlreicher Coronafälle bereits innerhalb der letzten Woche ganz – oder zumindest teilweise – geschlossen werden. Die Tendenz ist steigend.
Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Null bis Vierjährigen bei 754 – mit Beginn der Testpflicht wird diese Zahl – wie in den Schulen ja auch vermutlich sprunghaft ansteigen. Wie die Berliner Bildungsverwaltung am Montag mitteilte, beginnt ab dem 24. Januar die neue Regelung. Dann sollen die kindgerechten Lolli-Tests in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.
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Corona-Tests in Kitas: Drei pro Woche sind nötig
Nötig sind den Angaben zufolge drei Tests pro Woche. Der Montag ist verpflichtend, die beiden anderen Tage werden durch die Kita festgelegt. Eltern bekommen die dafür benötigten Lolli-Tests von der Kita ausgehändigt. Sie sollen grundsätzlich zu Hause vorgenommen werden. Die Kitas können aber auch bestimmen, dass an einzelnen Tagen unter Aufsicht in der Einrichtung getestet werden muss.
Testen Eltern ihre Kinder zu Hause, müssen sie der Kita schriftlich bestätigen, dass ein negatives Ergebnis vorliegt. Muster für diese Bestätigung erhalten die Eltern ebenfalls von der Kita. Mit Inkrafttreten der Testpflicht gilt für ungetestete Kinder grundsätzlich ein Zutrittsverbot in den Kitas. Ausnahmen gelten für Kinder, die geimpft oder genesen sind, sowie für Kinder, die aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen nicht getestet werden können.
„Unser Ziel ist es, dass die Kitas trotz aktuell hoher Infektionszahlen und der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante weiterhin geöffnet bleiben können“, erklärt Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). „Wir wollen die Verbreitung des Coronavirus eindämmen und allen Kindern, Eltern und Beschäftigten einen geregelten Kita-Betrieb mit einem hohen Maß an Sicherheit ermöglichen.“
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Kita-Kinder sollen nur noch in festen Gruppen betreut werden
Eine weitere Maßnahme, die diese Sicherheit gewährleisten soll, ist der „eingeschränkte Regelbetrieb“, den die Senatsverwaltung zeitnah umsetzen will. Bei dieser Maßnahme werden zwar weiterhin alle Kinder in der Kita betreut, allerdings nur noch in festen Gruppen. Das hat zur Folge, dass die meisten Kitas nicht mehr das volle Betreuungsangebot anbieten können, weil sie in den Randzeiten die Gruppen nicht mehr zusammenlegen können. Auch Ausflüge und externe Angebote sind dann nicht mehr möglich.
Anja Kettgen-Hahn, stellvertretende Vorsitzende des Berliner Landeselternausschuss Kita (Leak), ist dennoch dafür, diese Maßnahme so schnell wie möglich umzusetzen. „Stabile Gruppen zu bilden ist bei diesem hohen Infektionsgeschehen das einzig Sinnvolle, was man noch machen kann“, sagt sie. „Es ist ein Zwischenschritt, den wir nutzen sollten. Denn so haben zumindest alle Kinder weiterhin den Zugang zu frühkindlicher Bildung.“
Auch Roland Kern, Vorstand im Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (Daks), hält es für vernünftig, möglichst schnell wieder in die Gruppentrennung zu gehen, damit von einem Infektionsfall nicht gleich die ganze Kita betroffen ist. „Bei diesem wilden Infektionsgeschehen sind wir mit dieser Maßnahme sogar eher spät dran“, sagt er. Er hofft, dass so der Kitabetrieb trotz steigender Inzidenzen aufrecht erhalten werden kann. „Der nächste Schritt wäre dann nur noch der Notbetrieb für Kinder, deren Eltern systemrelevant sind. Diesen Zustand hatten wir im letzten Jahr lange, und er hat zu großen Problemen geführt. Deshalb sollten wir lieber alle Maßnahmen ausschöpfen, um ihn zu vermeiden“, so Kern.
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