Berlin. Die Berliner Feuerwehr sei stetig bemüht, die Impfquote in den eigenen Reihen weiter zu steigern. Das sagte ein Sprecher der Behörde der Berliner Morgenpost auf Nachfrage, nachdem am Montag nach einem Bericht des „Tagesspiegel“ bekannt wurde, dass mit Stand vom 4. Januar erst 79,4 Prozent der Belegschaft ihre zweite Corona-Impfung erhalten haben. Das bedeutet, dass rund jeder Fünfte nicht vollständig immunisiert ist.
Um die Quote zu steigern „stellte beziehungsweise stellt die Berliner Feuerwehr von Anfang an und nach wie vor fortlaufend Impfangebote für alle Beschäftigten zur Verfügung“, so der Sprecher weiter. „Darüber hinaus wird über interne Kommunikationskanäle regelmäßig umfassend informiert und zur Impfung aufgefordert.“
Im Übrigen sei die Quote bei der Feuerwehr höher als die in der Gesamtberliner Bevölkerung, sagte der Sprecher. Die liegt laut Robert-Koch-Institut mit Stand Dienstag bei 72,9 Prozent und damit tatsächlich deutlich niedriger.
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GdP: Funktionstüchtigkeit muss erhalten bleiben
„Es ist klar, dass rund 80 Prozent Impfquote bei der Feuerwehr zu wenig sind“, kritisiert dagegen Benjamin Jendro, der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin, die auch für die Feuerwehr zuständig ist. Auch bei der Feuerwehr würden Menschen gesundheitliche Bedenken haben, auf den Todimpfstoff warten oder die Gefahren durch Corona nicht sehen.
Die GdP appelliere jedoch an alle Kräfte, sich impfen zu lassen, „um sich selbst bestmöglich vor schweren Verläufen zu schützen und auch die Funktionstüchtigkeit der Berliner Feuerwehr aufrecht zu erhalten“. Wenn ab dem 15. März die Impfpflicht bei der Feuerwehr in Kraft tritt, könne vor dem Hintergrund der dünnen Personaldecke nicht auch noch auf ein Fünftel der Belegschaft verzichtet werden.
Feuerwehr geht in Wirklichkeit von höherer Quote aus
Die Behörde geht davon aus, dass die Quote in Wirklichkeit höher liegt, da Angehörige der Feuerwehr auch eigenständig Angebote in Impfzentren und bei Ärzten wahrnehmen können, so der Sprecher. In diesem Fall würden sie in der Statistik der Feuerwehr jedoch nicht erfasst.