Potsdam. Der als Bushido bekannte Gangster-Rapper Anis Ferchichi ist von der Staatsanwaltschaft in Potsdam wegen Brandstiftung angeklagt worden. Das bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft der Berliner Morgenpost. Es gebe noch zwei weitere Beschuldigte. Zuvor hatte das Magazin „Stern“ berichtet. Demnach hat die zuständige Staatsanwaltschaft gegen den vorbestraften 43-Jährigen Anklage wegen gemeinschaftlicher Brandstiftung an seiner denkmalgeschützten Villa in Kleinmachnow erhoben.
Bei der Anklage geht es um ein absichtlich gelegtes Feuer, dass Ende 2013 in Bushidos unbewohnter Villa auf einem Grundstück am Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow ausbrach. Bei der mutmaßlich von Bushido angestifteten Brandstiftung könnte es um Versicherungsbetrug gegangen sein. Vermutet wird auch, dass durch das im Dachstuhl gelegte Feuer Bestimmungen zum Denkmalschutz umgangen werden sollten.
Bushido drohen bis zu zehn Jahre Haft
Dem bereits vorbestraften 43-jährigen Musiker drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Das Strafmaß ist in Paragraf 306 Strafgesetzbuch festgelegt. In minder schweren Fällen sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor. Bushido ist vorbestraft, weil er 2014 einen Einbruch in ein Fachgeschäft für Zierfische vorgetäuscht und eine hohe Versicherungssumme kassiert hatte. Er erhielt eine elfmonatige Bewährungsstrafe.
Ermittler werteten Handyaufzeichnungen aus
Grundlage für die Ermittlungen sind laut „Stern“ Mitschnitte eines Gesprächs mit einem mutmaßlichen Mittäter Bushidos, der freimütig über die Brandstiftung gesprochen haben soll. Dieses Gespräch soll von Bushidos ehemaligen Manager, dem als Clan-Chef bezeichneten Arafat Abou-Chaker, aufgezeichnet worden sein. Von dem Gespräch haben die Ermittlungsbehörden erst erfahren, als sie das Handy von Abou-Chaker im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt hatten.
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Bushido sagt vor dem Landgericht gegen Abou-Chaker aus
Der Rapper und seine Frau Anna-Maria Ferchichi hatten zuletzt als Zeugen vor dem Landgericht Berlin bei einem Prozess gegen Abou-Chaker ausgesagt. Bushido hatte seine Beziehung zu Abou-Chaker mit einer Zwangsheirat verglichen. Die Staatsanwaltschaft legt dem Clanchef Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung zur Last.
Bushido hatte am Mittwoch das erste Familienfoto mit Ehefrau Anna-Maria und ihren neugeborenen Drillingen geteilt. „Vor 13 Tagen seid ihr drei kleinen Menschen auf die Welt gekommen“, schrieb er auf Instagram.