Berlin. Trotz der besonderen Umstände durch die Coronapandemie hat die Bildungsverwaltung im vergangenen Jahr daran gearbeitet, die Berliner Schulen zu verbessern. „Ich bin nicht zufrieden, wenn ich Berlin auf den hinteren Plätzen des Länderrankings sehe“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). „Wir müssen hart an dem Thema arbeiten.“ Gemeinsam mit der Expertenkommission und dem Qualitätsbeirat für Bildung sind so fünf Schwerpunkte entstanden, die die Qualität des Bildungssystems verbessern sollen.
Man wolle zukünftig unter anderem die Basiskompetenzen sichern. Das heißt: Schon in der Kita sollen die Kinder durch Toolboxen in den Bereichen Sprache und Mathematik unterstützt werden. Dieser Schwerpunkt setzt sich in der Grundschule fort - unter anderem durch eine Stunde Deutsch pro Woche mehr für die Klassen 1 - 4. „Je konsequenter man in den frühkindlichen Bereich investiert, desto nachhaltiger zahlt sich das später aus“, sagt Norbert Maritzen, langjähriger Direktor des Hamburger Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung und Mitglied des Berliner Beirats für Qualität.
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Ein weiterer Schwerpunkt ist für die Bildungsverwaltung „mehr Steuerung und Verbindlichkeit“. Dazu gehört auch der Ausbau des datenbasierten Arbeitens, die Neuaufstellung der Schulinspektion und die Umstellung des Mittleren Schulabschlusses (MSA) an Gymnasien auf Freiwilligkeit. Ebenfalls im Fokus ist die bessere Personalausstattung in den Kitas, die Lehrkräftebildung und und ein zu gründendes Berliner Landesinstitut für die Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Personals. Man wolle auch alle Kinder und Jugendlichen im Blick behalten. Ein Schritt dafür ist bereits gemacht: Im August sind 200 weitere Stellen für Schulsozialarbeiter dazu gekommen, damit könne nun jede Berliner Schule mit mindestens einem Sozialarbeiter ausgestattet werden.
Auch sollen Schulen ohne funktionierendes Internet bald der Vergangenheit angehören: Die Digitalisierungsstrategie soll bis 2025 umgesetzt werden. Ein einheitliches Schulportal, auf dem alle Angebote gebündelt werden ist, ist in der Entstehung. Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK, begrüßte die Maßnahmen, sie würden den richtigen Ansatz verfolgen. „Entscheidend ist nun, dass in der nächsten Legislaturperiode auch die weitere Umsetzung folgt.“