Berlin. Forschende des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner und der Universität Potsdam haben erstmals ein vergleichendes und umfassendes Ranking für Städte in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung erarbeitet und 104 deutsche Groß- und Mittelstädte untersucht. Das Ergebnis: Berlin liegt auf Platz 1.
Das Ranking zeigt: Größere Städte sind klimapolitisch aktiver und besser auf ein verändertes Klima angepasst. Berlin, Hamburg, Bremen, München und Frankfurt am Main dominieren in beiden Kategorien, sowohl im Klimaschutz, als auch in der Klimaanpassung. Zu einer positiven Bewertung im Klimaschutz gehört ein hohes Engagement der Städte Emissionen durch Verkehr zu mindern und Gebäudeeffizienz zu fördern. Eine gute Klimaanpassung bedeutet, dass Städte auf extreme Wetterereignisse vorbereitet sind.
Überraschend war, dass kleinere Städte wie Emden, Kempten und Kaiserslautern Spitzenpositionen im Klimaschutz, jedoch nicht in der Klimaanpassung erreichten. Städte sind große Verursacher von Treibhausemissionen und gleichzeitig durch den Klimawandel auch stark betroffen. Vor allem in heißen Sommermonaten staut sich in den Innenbezirken die Hitze, da zu viele versigelte Flächen die Wasserverdunstung hemmen. Zudem versickert Regenwasser schlechter und es kommt schneller zu Überschwemmungen.
Wetterphänomene, wie Stürme, Starkregen und Überschwemmungen führten in den vergangenen Jahren immer wieder zu Todesopfern und hohen Kosten. Nach Einschätzung der Forscher dürfte sich die Situation in vielen Städten, durch die Ausrufung der „Klimanotstände“, bereits drastisch geändert haben, da Betrachtungsende der Studie Ende 2018 war.