Berlin. Zwar sind es keine Hunderttausende Teilnehmer wie früher, aber es geht wieder auf die Straße: Beim Berliner Christopher Street Day (CSD) feiern an diesem Sonnabend laut Polizei rund 65.000 Teilnehmer. Lesen Sie hier den Tag im Minutenprotokoll.

Berliner Polizei zum CSD: Hygienekonzept wurde grundsätzlich eingehalten
18.50 Uhr: Beim CSD nahmen insgesamt 65.000 Menschen teil, wie die Polizei am Abend mitteilte. Zum Ende der Parade zum Christopher Street Day zog die Polizei eine erste Bilanz. Bei Twitter hieß es: "Das Hygienekonzept wurde grundsätzlich eingehalten. Wo nicht, erfolgten Ansprachen und Ahndungen der Verstöße - so wie bei allen anderen Demos - auch wenn es einige anders sehen wollen."
Wagen kommen an der Urania an
15.43 Uhr: Der erste Wagen hat seine Fahrt beendet, der zweite rollt gerade auf die Urania zu. Veranstalter Ulli Pridat schätzt, dass es noch anderthalb Stunden dauert, bis alle fünf Wagen durch sind. „Dann ist die CSD-Demo beendet. Was die Leute danach machen, bleibt ihnen überlassen“, so Pridat. Die Polizei forderte über Lautsprecher die Leute auf, sich nicht auf der Kreuzung aufzuhalten und weiterzulaufen.
Teilnehmer erreichen Endpunkt der Demo
15.24 Uhr: Die ersten Demo-Teilnehmer erreichen die Urania in Schöneberg. Am Ende des Zuges fegt die Berliner Stadtreingung (BSR) schon. Die Polizei gibt in Kürze erste Straßen wieder frei.
FDP-Fraktionschef Czaja gegen LGBTQ-feindliche Politik in Polen und Ungarn
15.17 Uhr: Auch Sebastian Czaja nimmt am CSD teil. Es sei noch immer nicht selbstverständlich, dass jeder so leben könne, wie er möchte, sagt der Vorsitzende der Berliner FDP-Fraktion. Er begrüßt, dass die EU gegen die Politik in Polen und Ungarn vorgeht.
CSD-Zug zieht sich immer mehr in die Länge
14.48 Uhr: Weil sich der Demo-Zug immer weiter auseinander zieht, wird die Lage unübersichtlich. Die Polizei setzt deswegen nun auch einen Helikopter ein.
Veranstalter Ulli Pridat: Lage hat sich "entspannt"
14.35 Uhr: An der Straße des 17. Juni entzerrt sich die CSD-Parade. „Nach dem Nadelöhr an der Leipziger Straße, wo die Polizei den Zug stoppte, hat es sich nun entspannt“, sagt Veranstalter Ulli Pridat. Der erste Wagen stehe aber noch immer am Startpunkt. Dazwischen verteilen sich die Teilnehmer.
Busverkehr beeinträchtigt - Das sind die Linien
14.18 Uhr: Wegen des CSD-Umzuges werden mehrere Bus-Linien der BVG umgeleitet.
CSD Berlin: Deutlich mehr Teilnehmende als angemeldet
14.15 Uhr: 35.000 Teilnehmende werden nach Auskunft der Polizei beim CSD gezählt - und damit schon jetzt 16.000 mehr, als angemeldet.
Demonstrationszug erreicht das Brandenburger Tor
14.10 Uhr: Es geht endlich weiter. Der Demo-Zug erreicht das Brandenburger Tor.
Die BSR ist startklar
13.36 Uhr: Die Mitarbeitenden der Berliner Stadtreinigung stehen schon bereit, um nach dem CSD-Umzug den Müll zu entsorgen.
Polizei stoppt Zug - Zu wenig Masken, zu wenig Abstand
13.30 Uhr: Die Polizei lässt zehn Minuten nach dem Start den Demozug nicht weiterfahren, wenn nicht mindestens 80 Prozent der Teil Masken tragen. Die Trucks müssen immer wieder an der Leipziger Straße stoppen und dürfen nicht weiterfahren. Viele der CSD-Teilnehmer tragen keine Maske und stehen zu dicht. Hinter vielen Wagen herrscht großes Gedränge - wie bei einem CSD ohne Corona. Viele trinken Alkohol, obwohl ein Alkoholverbot gilt - es sieht doch eher nach einer Party aus, statt einer politischen Veranstaltung, wie es die Organisatoren eigentlich angekündigt hatten.
Der CSD-Demonstrationszug geht los
13.19 Uhr: 13 Uhr ist vorbei, die Trucks warten noch auf das Startsignal. 15.000 Teilnehmer sind es nun nach Angaben der Polizei. Doch jetzt setzt sich der Zug in Bewegung, es geht los in Richtung Urania. Die Veranstalter fordern immer wieder zum Einhalten der Abstände auf.
Kultursenator Lederer eröffnet CSD-Demonstration
13 Uhr: Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) eröffnet den CSD vom ersten Wagen aus. In Anspielung an „LGBT-freie Zonen“ in Polen forderte er, Berlin zur „queeren Freiheitszone“ auszurufen.
Tausende Menschen versammeln sich in Mitte
12.12 Uhr: Tausende Menschen haben sich am Samstagmittag bei strahlendem Sonneschein an der Leipziger Straße in Mitte versammelt, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei sind es bereits 10.000 Teilnehmende Die Polizei ist mit 500 Einsatzkräften vor Ort. Die ersten Bässe dröhnen bereits, immer mehr Teilnehmer strömen zum Startpunkt in Mitte. Über die fünf Trucks laufen regelmäßig Durchsagen, auf den Mindestabstand zu achten und Maske zu tragen. Dies tun bisher die meisten Teilnehmer - einige aber auch nicht. Nach der Rede von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) verläuft die Demo-Route ab 13 Uhr über das Brandenburger Tor, die Siegessäule bis zur Urania in Schöneberg.
Auch der Tierpark steht im Zeichen des Regenbogens
11.45 Uhr: Die Otter im Tierpark Berlin feiern in den Regenboenfarben mit.
Carsten Schatz erinnert an Verfolgte und Ermordete
11.30 Uhr: Carsten Schatz, Fraktionsvorsitzender der Linke Berlin, erinnert an die Verfolgung von queeren Menschen.
Evangelische Kirche entschuldigt sich bei Queer-Community
10.45 Uhr: Für jahrelange Ausgrenzung und Diskriminierung queerer Menschen hat die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz um Vergebung gebeten. Als homosexuell bezeichnete Menschen seien ausgegrenzt und diskriminiert worden, heißt es in der Mitteilung. „Wir benennen mit dieser Erklärung öffentlich, dass Entscheidungen Irrtümer waren und Verletzungen und Verwundungen bewirkten“, so Bischof Christian Stäblein. In der Vergangenheit gab es immer wieder auch führende Kirchenvertreter, die für Ausgrenzung und Diskriminierung um Vergebung gebeten haben. Den Angaben der Landeskirche zufolge tut dies nun erstmals eine Kirchenleitung
Gedenktafel für Schwulen-Bewegung beschädigt
9.30 Uhr: Unbekannte haben am Freitag eine Gedenktafel in Moabit (Mitte) beschädigt. Eine Polizeistreife stellte gegen 18.30 Uhr fest, dass Teile der auf dem Denkmal abgebildeten Gesichter ausgebrannt wurden. Die am Magnus-Hirschfeld-Ufer aufgestellte Gedenktafel thematisiert die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung in Deutschland. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen.
Michael Müller: „Gemeinsam gegen homophobes Denken“
9 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), sagte zum diesjährigen CSD: "Berlin gilt als die Regenbogenhauptstadt Europas. Obwohl wir das heutige Berlin als weltoffen und liberal bezeichnen können, ist auch hier homophobes Denken und Handeln ein Problem. Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen."
„Save our community - Save your pride“ - CSD wieder politischer
„Save our community - Save your pride“ lautet das Motto des CSD in diesem Jahr. Im Mittelpunkt stehen Forderungen wie zum Beispiel die Vereinfachung der Vornamens- und Personenstandsänderung für transsexuelle Personen oder die Abschaffung vom Blutspendeverbot für Schwule, Bi- und Transsexuelle.
Veranstalter garantiert Einhaltung der Hygiene-Regeln
Die CSD-Veranstalter sehen sich trotz der steigenden Corona-Inzidenz gut vorbereitet. „Wir sind bei den Hygieneregeln überkorrekt“, sagte Ulli Pridat vom Vorstand des Berliner CSD der Berliner Morgenpost. Es gilt Maskenpflicht.
Christopher Street Day in Berlin 2021: Wo startet der CSD?
Start der CSD-Parade ist ab 12 Uhr an der Leipziger Straße in Mitte zwischen Charlotten- und Axel-Springer Straße. Um 13 Uhr geht es weiter Richtung Potsdamer Platz, vorbei am Bundesrat, an Brandenburger Tor und Siegessäule bis zur Urania. Dort soll die Veranstaltung gegen 17 Uhr enden.
Eine Abschlusskundgebung soll es in diesem Jahr jedoch nicht geben. Während der gesamten Veranstaltung gelten Maskenpflicht und die Einhaltung der Abstandsregelungen.
CSD in Berlin 2021: Diese Straßen werden gesperrt
- 10 bis 16 Uhr: Leipziger Straße in beiden Fahrtrichtungen zwischen Axel-Springer-Straße und Friedrichstraße
- 12 bis 16 Uhr: Leipziger Straße in beiden Fahrtrichtungen zwischen Friedrichstraße und Potsdamer Platz
- 12.30 - 17 Uhr: Potsdamer Platz und Ebertstraße in beiden Richtungen
- 13 - 18 Uhr: Straße des 17. Juni – Großer Stern (nur der südöstliche Teil zwischen Straße des 17. Juni und Hofjägerallee) – Hofjägerallee – Klingelhöferstraße – Lützowplatz – Schillstraße
CSD in Berlin: Tausende im Regenbogenkiez Schöneberg erwartet
Die Organisatoren gehen davon aus, dass eine große Anzahl der Teilnehmer nach Abschluss der Parade nicht gleich nach Hause, sondern in den Regenbogenkiez geht, um dort die diversen Bars, Kneipen und Cafés zu besuchen. Schätzungsweise könnten es mehrere Tausend Menschen sein, die sich dann im Regenbogenkiez gleichzeitig aufhalten.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, die Polizei, der Regenbogenfonds e.V., das Team Nachtbürgermeister sowie und Gewerbe haben sich bei einem Treffen über den Ablauf und vor allem über die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher ausgetauscht. "Es bestand große Einigkeit darüber, dass die Sicherheit der vielen Menschen und die Einhaltung der Abstandsregeln nur gewährleistet werden kann, wenn einige Straßen für den Kfz-Verkehr gesperrt werden", teilte das Bezirksamt mit.
Diese Straßen sind in Schöneberg gesperrt
- Motzstraße zwischen Nollendorfplatz und Martin-Luther-Straße
- Eisenacher Straße zwischen Kleist- und Nollendorfstaße
- Fuggerstraße zwischen Eisenacher- und Kalckreuthstraße
- Fuggerstraße zwischen Martin-Luther-Straße und Ansbacher Straße
- Welserstraße zwischen Lietzenburger Straße und ca. Finow-Grundschule
Die Sperrungen gelten ab Sonnabend, 24.7., von 12 Uhr bis 24 Uhr. Dort gilt in dieser Zeit ein absolutes Haltverbot.
BVG ändert Haltestellennamen: Aus Wuhletal wird Schwuletal
Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen am CSD teilnehmen – mit Stationsschildern, auf denen sie die Haltestellennamen geändert haben. So wird aus Wuhletal nun Schwuletal oder aus Hohenschönhausen Homoschönhausen. Auf der Linie U2 wird ein ganzer Zug mit den Regenbogenfarben beklebt.
Bereits mehrere Tausend Menschen beim „CSD Berlin Pride“
Bereits vor knapp vier Wochen demonstrierten unter dem Dach des „CSD Berlin Pride“ mehrere Tausend Menschen in Berlin in drei Protestzügen. Im vergangenen Jahr wurde die CSD-Parade pandemiebedingt abgesagt, stattdessen wurde das Event online organisiert. In den Jahren zuvor hatte die Demonstration Hunderttausende Menschen auf die Straßen gelockt.
CSD 2021: Berlin im Zeichen des Regenbogens
Fast überall in der Stadt sind sie zu sehen: die Regenbogenfarben, Symbol der Vielfalt der schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen Menschen. Anlässlich der diesjährigen Berliner Pride Week hisste am Mittwoch auch Dirk Behrendt (Grüne), Senator für Justiz und Antidiskriminierung, die Regenbogenflagge vor seinem Dienstgebäude in Schöneberg.
„Wir sind in den vergangenen Jahren gut vorangekommen und wollen dem Ruf Berlins als Regenbogenhauptstadt auch weiterhin gerecht werden“, sagte der Politiker.
Warum heißt es "Christopher Street Day"?
Der CSD soll an die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Intersexuellen erinnern. Der Protestzug geht zurück auf den 28. Juni 1969: Damals stürmten Polizisten in New York die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus.