Entscheidung gefallen

Kein schriftliches MSA am Gymnasium

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Susanne Leinemann
Die Tische in einem Klassenraum im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neukölln sind für mündliche Abiturprüfungen gestellt.

Die Tische in einem Klassenraum im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neukölln sind für mündliche Abiturprüfungen gestellt.

Foto: Annette Riedl / dpa

Die Prüfungen der 10. Klassen in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache entfallen künftig. Die Forderung gab es schon lange.

Für Berliner Gymnasiasten entfallen auch in Zukunft die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA). Das beschloss am Dienstag der Berliner Senat. Damit müssen die Gymnasiasten in der zehnten Klasse keine schriftlichen Prüfungen mehr in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache ablegen. Mit diesem Schritt reagierte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) auf den Vorschlag der „Kommission zur Verbesserung der Schulqualität in Berlin“, der im letzten Herbst gemacht wurden. „Im Sinne einer Qualitätsorientierung halte auch ich es für sinnvoller, wenn die Gymnasiasten sich in der knappen Zeit stärker auf das Abitur vorbereiten als schriftliche Prüfungen zu schreiben, die nahezu jeder Schüler, jede Schülerin am Gymnasium besteht“, sagte Scheeres. Tatsächlich liegt die MSA-Bestehensquote in dieser Schulform jedes Jahr bei über 95 Prozent. An den Sekundarschulen wird die schriftliche MSA-Prüfung dagegen bestehen bleiben.

Nun wird das Berliner Schulgesetz daraufhin verändert, der Entwurf wird ins Berliner Abgeordnetenhaus eingebracht. Eigentlich war der Schritt schon früher geplant, doch im April hatten Linke und Grüne die Gesetzesänderung im Senat noch aufgehalten.

Die mündliche Präsentationsprüfung des MSA bleibt aber an den Gymnasien weiterhin bestehen. Das macht Sinn, da die Abiturienten so schon für ihre fünfte Prüfungskomponente im Abitur üben können. Beide Prüfungen sind ähnlich aufgebaut – die Schülerinnen und Schüler müssen ein Thema auswählen, sich in den Stoff einarbeiten und dann dazu vor einer Prüfungskommission einen Vortrag halten, danach Fragen beantworten.

Die Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin, in der die Schulleitungen der Gymnasien organisiert sind, hatte schon seit Jahren auf den Schritt gedrängt. Aber erst durch die Pandemie wurde es möglich. In den letzten beiden Jahren fiel für alle Schulformen – Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien – der schriftliche Teil der MSA-Prüfung pandemiebedingt aus. Ziel ist nun, die schriftlichen MSA-Prüfungen an Gymnasien generell aufzugeben, nicht nur pandemiebedingt.