Corona in Berlin

Schulen öffnen am 9. Juni im Regelbetrieb

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Priorisierung bei Corona-Impfungen fällt ab Montag weg

Priorisierung bei Corona-Impfungen fällt ab Montag weg

Die Bundesregierung hat den vorgesehenen Wegfall der Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen ab Montag offiziell auf den Weg gebracht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte nach der Kabinettssitzung die Unterzeichnung einer entsprechenden Verordnung an.

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Nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts öffnen die Berliner Schulen in der kommenden Woche im Regelbetrieb. Diese Regeln gelten.

Berlin. 
  • Am 9. Juni kehren die Schulen in Berlin zu einem Regelbetrieb zurück.
  • Grund ist die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts von Montag.
  • Doch an den Schulen gelten dennoch Corona-Regeln. Die Maßnahmen im Überblick.

Berlins Schulen kehren am kommenden Mittwoch in den Regelbetrieb zurück. Bis zum Beginn der Sommerferien, wird der Unterricht für alle Jahrgänge in voller Klassenstärke stattfinden. Hintergrund sind die Beschlüsse des Berliner Verwaltungsgerichts vom Montag. Dieses hatte den Eilanträgen einer Schülerin und eines Schülers einer Grundschule auf Wiederaufnahme der Präsenzbeschulung im Regelbetrieb stattgegeben.

Eigentlich hatte die Bildungsverwaltung geplant, bis zum Ende des Schuljahres beim Wechselmodell zu bleiben. Begründet wurde das mit dem Gesundheitsschutz der Kinder und Lehrkräfte. Das Land Berlin gibt die Inzidenz in der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen derzeit mit 53,8 an, für die Zehn- bis 14-Jährigen mit 79,8 und die 15-bis 19-Jährigen mit 68,1. Für Berlin insgesamt beträgt sie 33,6. Die Entscheidung des Gerichts sei nun aber zu akzeptieren, so Müller. „Wir werden keine Rechtsstreitigkeiten auf dem Rücken der Kinder austragen.“

Schulen in Berlin - Folgende Maßnahmen gelten weiterhin:

  • Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung im Schulgebäude. Auf dem Schulhof wird die Maskenpflicht hingegen aufgehoben.
  • Lüften und Testungen (wie bisher zwei Mal wöchentlich).
  • Die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt.
  • Die ergänzende Förderung und Betreuung (Hortbetreuung) wird ebenfalls wieder ab dem 9. Juni 2021 angeboten.

Wie die Senatsbildungsverwaltung mitteilte, werden neben dem Regelbetrieb im Unterricht ab dem 9. Juni auch wieder die ergänzende Förderung und die Hortbetreuung angeboten. Die Präsenzpflicht bleibt aber ausgesetzt, sie soll erst mit Beginn des neuen Schuljahres am 9. August wieder gelten. Wer zu Hause bleibt, soll weiterhin Aufgaben von der Schule bekommen.

Es gilt auch weiter, dass sich die Schülerinnen und Schüler zweimal wöchentlich auf Corona testen müssen. Testkapazitäten seien für das Schuljahr noch ausreichend vorhanden. Neu ist, dass Masken nur noch im Gebäude getragen werden müssen, auf dem Schulhof fällt die Pflicht weg. Dafür habe sich Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) im Senat eingesetzt, hieß es aus der Bildungsverwaltung.


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Schulen in Berlin: So soll es im neuen Schuljahr weitergehen

Mit Beginn des kommenden Schuljahres 2021/22 sollen vorbehaltlich der Entwicklung des Infektionsgeschehens folgende Regelungen gelten:

  • Vollständiger Präsenzunterricht in allen Jahrgangsstufen und Schularten.
  • Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler.
  • Außerunterrichtliche und ergänzende Förderung und Betreuung sowie außerunterrichtliche Ganztagsangebote finden in vollem Umfang statt.
  • Die jeweils gültigen Hygienevorschriften sind einzuhalten. Die Musterhygienepläne werden fortgeschrieben
  • Die Testpflicht für Schülerinnen und Schüler und pädagogisches Personal wird bis auf Weiteres beibehalten.
  • Für die ersten Unterrichtswochen nach den Sommerferien gelten besondere Infektionsschutzmaßnahmen, um eine erneute Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern: Das pädagogische Personal testet sich bereits während der Präsenztage. Schülerinnen und Schüler werden in ihrer ersten Schulwoche sogar dreimal getestet, danach zweimal pro Woche. Es besteht eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in allen Schulräumen.
  • Zur Beobachtung und Einschätzung des Infektionsgeschehens und entsprechender Regulierung wird weiterhin jeden Donnerstag eine Abstimmung zwischen Schulaufsicht und Gesundheitsamt stattfinden.
  • Der Handlungsrahmen für die pädagogische Arbeit an den Schulen wird für das Schuljahr 2021/22 weiterhin gelten und entsprechend der neuen Bedingungen überarbeitet. Für die Unterrichtsfächer wird es erneut begleitende Fachbriefe geben.

Regelbetrieb an Berliner Schulen: Das sagen Schulleiter

Schulleiter Andreas Schelle aus Charlottenburg sieht in dem Regelbetrieb eine zusätzliche Arbeitsbelastung für ihn und die weiteren Lehrkräfte der Mierendorff-Grundschule, sagte aber auch: „Alle freuen sich, wenn die Kinder wieder Kontakt zueinander haben und mit einem guten Gefühl in die Ferien gehen.“ Für die Schülerinnen und Schüler sei es sinnvoll, nun wieder gemeinsam Zeit in der Schule zu verbringen. Für die Kinder, die zu Hause bleiben, soll weiter Distanzunterricht vorbereitet und durchgeführt werden.

Für „dringend notwendig“ hält es der Schulleiter des Ernst-Abbe-Gymnasiums, Tilmann Kötterheinrich-Wedekind, dass die Kinder wieder regelmäßig die Schule besuchen können. Das Hin und Her in der Pandemie zwischen Öffnung und Schließung und die immer wieder kurzfristigen Entscheidungen des Senats seien aber schwierig. „Als Schule brauchen wir eine langfristige Planungssicherheit, um für die Kinder sinnvolle Projekte zu realisieren“, sagt er.

Unterricht im Freien, Wandertage: Das planen Berlins Schulen

Für die Zeit bis zu den Sommerferien sind an dem Neuköllner Gymnasium viele Wandertage und Exkursionen geplant, um mit den Schülern viel draußen zu sein. Sport- und Spieletage stehen ebenfalls auf dem Programm.

Auch für das Friedenauer Rheingau-Gymnasium gilt: Es wird bis zu den Sommerferien nicht nur klassischen Unterricht geben. Was Schulen in Berlin bis zu den Sommerferien planen - lesen Sie hier den kompletten Artikel.

( jes, jle, kla, lew, lv )