Fußball

Titel-Coach Jaspert: Libanesen lieben deutsche Wertarbeit 

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dpa

Beirut. Der deutsche Fußball-Trainer Robert Jaspert hat noch keine Entscheidung getroffen, ob er seinen Vertrag beim libanesischen Meister al-Ansar aus Beirut verlängert. Erstmal werde er nach Berlin reisen, "ein bisschen Zeit mit der Familie verbringen und die deutsche Kultur genießen", sagte der 61 Jahre alte Berliner in einem Interview der "Märkischen Allgemeinen" (Freitag). Er hatte den Club nach 14 Jahren wieder zum Meistertitel geführt und steht mit al-Ansa auch im Halbfinale des Pokalwettbewerbs an diesem Sonntag.

"Wenn ich durch Beirut laufe, ist das wunderbar", erzählte Jaspert über die Wertschätzung seiner Person. "Die Menschen sind sehr herzlich, sie brüllen auch mal über die Straßen: 'Wir lieben dich, Coach.' Oder: 'Du hast uns unser Leben zurückgegeben.'" Es sei eine ganz andere Atmosphäre als in Deutschland. "Das macht das Leben hier so interessant. Und andererseits ist das Land sehr arm, wir erleben eine unglaubliche Inflation, haben eine hohe Anzahl Geflüchteter."

Jaspert arbeitete 2004 schon mal als Co-Trainer für Südkoreas Nationalmannschaft, 2006 zog es ihn erstmals nach Libanon. Er war unter anderem auch schon Trainer der zweiten Mannschaft von Union Berlin. Zu Al-Ansar kehrte er erst im März dieses Jahres zurück.

"Die Libanesen lieben deutsche Wertarbeit, die Autos und was es eben alles so gibt. Sie finden es auch toll, dass Deutschland Geflüchtete aufnimmt. Der große Wunsch von vielen meiner Fußballer ist es, einmal in Deutschland zu spielen, am liebsten für Dortmund oder Bayern", sagte er in dem Interview. Kürzlich habe er auch mit Unions Jugendabteilung gesprochen. "Vielleicht kann man mal eine Kooperation aufbauen oder zumindest eine Jugendmannschaft nach Berlin einladen. Für die libanesischen Jungs wäre das eine tolle Erfahrung", sagte Jaspert.

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( dpa )