Berlin. Jetzt zählt für die Füchse Berlin nur ein Sieg. Im Viertelfinalrückspiel der European League will der Handball-Bundesligist die zuletzt enttäuschenden Ergebnisse hinter sich lassen und international das Final Four erreichen. Nach der 29:32-Hinspielniederlage stehen die Berliner im Rückspiel am Dienstag in der Max-Schmeling-Halle gegen französischen Spitzenclub Montpellier HB (20.45 Uhr/DAZN) unter Druck. "Das ist unser Finale. Wir haben eine Riesenchance, in dieser Saison noch um einen Titel zu spielen", sagte Trainer Jaron Siewert.
Die Füchse müssen mit vier Toren Unterschied gewinnen, drei könnten auch reichen, wenn Montpellier weniger Auswärtstore erzielt als die Berliner im Hinspiel. Doch Siewert will erst einmal nicht zu sehr auf das Ergebnis achten, damit das Team möglicherweise nicht zu früh verkrampft. "Man hat bis zur letzten Minute die Chance etwas zu erreichen", sagte er. Trotzdem ist aber klar, dass das Team bis ans Limit gehen muss. "Wir können nicht taktieren und müssen alles in dieses Spiel reinhauen. Jegliche Energie, die in uns steckt, müssen wir am Dienstag auf der Platte lassen", kündigte der Füchse-Coach an.
Linksaußen Milos Vujovic fehlt weiterhin, dafür wird Kapitän Paul Drux nach seiner Knie-OP "sehr wahrscheinlich wieder im Kader sein", wie Siewert ankündigte. Vor allem, weil es in der Handball-Bundesliga zuletzt nicht rund lief und die Berliner nur noch Tabellensechster sind. Ein Erfolgserlebnis wird also dringen gebraucht. "Es ist eine Chance, um die Situation der letzten Wochen zu überwinden und noch für etwas Großes im Saisonendspurt zu kämpfen", sagte Siewert. So sieht das auch Nationalspieler Fabian Wiede: "Jeder weiß, dass es unsere letzte Chance ist, die Saison positiv zu Ende zu bringen."
Die Füchse werden sich dafür aber im Vergleich zum Hinspiel steigern müssen. "Wir müssen absolut konsequent in unserer Chancenverwertung sein und dürfen Montpellier nicht ins Tempospiel kommen lassen", forderte Siewert. 2012 holten die Berliner mal gegen Leon einen Zehn-Tore-Rückstand auf, 2018 gegen Nexe waren es acht Tore. "Wir müssen diese Atmosphäre jetzt selbst entwickeln. Den Glauben nicht, den hat jeder von uns", sagte Siewert angesichts der leeren Halle.
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