Berlin. 411 Fälle von Kindesmisshandlung wurden im Jahr 2020 aufgenommen, das ist ein Plus von neun Prozent. 87 Prozent der Fälle stehen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, so die aktuelle Kriminalitätsstatistik für Berlin.
Bei der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht gibt es einen Rückgang, 40 Fälle weniger wurden verzeichnet (-13,6 Prozent). Der sexuelle Missbrauch von Kindern nahm um 2,7 Prozent zu, insgesamt waren es 829 Fälle. Der sexuelle Missbrauch von Schutzbefohlenen kam auf 109 Fälle (+59 Fälle). 12 Prozent dieser Fälle stehen in Verbindung mit häuslicher Gewalt, beim sexuellen Missbrauch von Kindern sind es 166 Delikte (+20 Prozent).
Der sexuelle Missbrauch von Kindern schließt auch das Beeinflussen durch Bild und Ton mit ein, dort wurden 150 Straftaten gemeldet (+3 Fälle). Von Bedeutung ist hierbei das „Cybergroomig“, das Herantreten an Personen im Internet mit der Absicht, Nacktbilder oder pornographischen Aufnahmen auszutauschen. Das passiert vor allem zwischen Kindern und Jugendlichen. Ein pädosexueller Hintergrund könne hier in den meisten Fällen ausgeschlossen werden, so die Polizei Berlin.
Auch interessant:
- Sexuelle Straftaten in Berlin auf Rekordhoch gestiegen
- Fälle von Raub in Berlin ähnlich wie im Vorjahr
- Fallzahlen bei Mord und Totschlag in Berlin sinken