Berlin.

Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus fordert ein staatliches Förderprogramm, um Alleinerziehende und andere Menschen mit wenig Geld in der Corona-Krise zu unterstützen. "Wir müssen haushaltsnahe Dienstleistungen mit öffentlichen Mitteln fördern", schlug die Sprecherin für Frauenpolitik der Linke-Fraktion, Ines Schmidt, am Donnerstag in einer Parlamentsdebatte vor.

Durch konkrete, individuelle Unterstützung etwa im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung könnten einerseits Alleinerziehende, Familien in sozial schwierigen Verhältnissen oder mit behinderten Kindern sowie ältere Menschen in ihrem Alltag entlastet werden. Andererseits könnten sozialversicherungspflichtige Jobs für Geringqualifizierte geschaffen werden, die solche haushaltsnahen Dienstleistungen erbringen. Auch Gewerkschaften setzen sich für ein solches Programm ein.

"Der Ausnahmezustand macht bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern noch sichtbarer", sagte Schmidt mit Blick auf die Corona-Pandemie. Sie forderte mehr Tarifbindung für momentan schlecht bezahlte Beschäftigte etwa in der Pflege oder im Handel. Und dass Frauen nach jahrzehntelanger Arbeit in diesen Berufen in befristeten oder Minijobs und Leiharbeit nur eine Niedrigrente bekämen, sei ein Skandal.

© dpa-infocom, dpa:210311-99-776411/3