Umfrage

Berlin Trend: SPD holt auf, Grüne verlieren

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Joachim Fahrun
Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin und neue Berliner SPD-Landeschefin, die im Neuköllner Ortsteil Rudow um ein Direktmandat für das Abgeordnetenhaus kämpfen wird, bekommt im Berlin Trend ordentliche persönliche Werte.

Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin und neue Berliner SPD-Landeschefin, die im Neuköllner Ortsteil Rudow um ein Direktmandat für das Abgeordnetenhaus kämpfen wird, bekommt im Berlin Trend ordentliche persönliche Werte.

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Der „Giffey-Effekt“ bringt Berlins Sozialdemokraten vor allem in West-Bezirken Zugewinne. Die Grünen bleiben aber stärkste Kraft.

Berlin. Die Berliner SPD hat nach monatelanger Stagnation in den Umfragen deutlich zugelegt. Im Berlin Trend der Berliner Morgenpost und der RBB-Abendschau kletterten die Sozialdemokraten nach der offiziellen Kür der Spitzenkandidatin Franziska Giffey im Vergleich zum September 2020 um drei Punkte und erreichen jetzt 18 Prozent.

Die Grünen haben hingegen in gleichem Umfang an Sympathien bei den Wählern eingebüßt. Nach Verlusten von drei Prozentpunkten kommen sie auf 23 Prozent. Damit halten sie sich aber sieben Monate vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus weiterhin knapp an der Spitze unter den Berliner Parteien.

Die CDU bleibt unverändert bei 22 Prozent. Auch die Linke liegt stabil bei 15 Prozent. Die AfD büßt einen Punkt ein und landet bei neun Prozent. Die FDP rangiert unverändert nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde und liegt bei sechs Prozent. Die anderen Parteien versammeln sieben Prozent der Befragten auf sich, ein Plus von einem Punkt gegenüber dem September 2020.

Für den repräsentativen Berlin Trend hat Infratest dimap zwischen dem 16. und 20. Februar 1007 wahlberechtigte Berliner am Telefon befragt.

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Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2021: Deutliche Verschiebungen in Berlins Westen

Ein genauerer Blick auf die Zahlen verrät, dass der Schwenk weg von den Grünen und hin zur SPD nicht überall gleich ausgeprägt war. Während sich in den östlichen Bezirken im Vergleich zur September-Umfrage fast nichts bewegt hat, sind die Verschiebungen im Westteil deutlich. Hier legte die SPD um fünf Prozentpunkte auf 19 Prozent zu. Die Grünen gaben im Westen sechs Punkte ab und rutschten hier mit 24 Prozent knapp hinter die CDU, die im Westen jetzt mit 25 Prozent die stärkste Kraft ist.

Insgesamt gewann die SPD bei den Älteren überproportional stark an Sympathien, während die Grünen von einem hohen Niveau aus bei den Jüngeren verloren haben.

Franziska Giffey bekommt ordentliche persönliche Werte

Offenbar gibt es also eine Art „Giffey-Effekt“. Die Bundesfamilienministerin und neue SPD-Landeschefin, die im Neuköllner Ortsteil Rudow um ein Direktmandat für das Abgeordnetenhaus kämpfen wird, bekommt ordentliche persönliche Werte. Vier von fünf Befragten kennen Giffey. 46 Prozent zeigten sich mit ihrer Arbeit zufrieden, 34 Prozent sind unzufrieden. Damit erreicht Giffey in etwa das Zustimmungsniveau aus der letzten Umfrage. Damals hatten 51 Prozent angegeben, sie könne eine gute Regierende Bürgermeisterin sein.

Ihre Konkurrenten fallen dagegen deutlich ab. CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner wird von 13 Prozent positiv und von 18 Prozent negativ bewertet. Mit Bettina Jarasch von den Grünen sind zehn Prozent zufrieden, 14 Prozent unzufrieden. Die meisten Bürger kennen weder Wegner noch Jarasch.

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