Lyon. Im Fall des Juwelendiebstahls in Dresden hat Interpol Fahndungsaufrufe für die beiden noch flüchtigen Tatverdächtigen veröffentlicht. Gesucht werde nach den zwei 21-jährigen Remmo-Zwillingsbrüdern, die einem kriminellen Familiennetzwerk angehören sollen, teilte Interpol am Dienstag in Lyon mit. Der Aufruf sei an die 194 Mitgliedsländer der Organisation weitergeleitet worden.
Interpol schaltete sich nach eigenen Angaben auf Bitte der deutschen Behörden ein. Nach den beiden Brüdern wird nach früheren Angaben bereits in Deutschland gesucht.
Remmo-Zwillinge flüchtig: Hier gelangen Sie zum Fahndungsaufruf von Interpol
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Remmo-Zwillinge auf der Flucht: Zielfahndung durch das BKA
Die Zielfahndung nach den beiden flüchtigen dringend Tatverdächtigen läuft über das Bundeskriminalamt (BKA). Die Staatsanwaltschaft habe die Behörde am vergangenen Freitag um die Übernahme ersucht, sagte Sprecher Jürgen Schmidt am Dienstag. Sie kooperiert dabei mit der Dresdner Polizei sowie den Landeskriminalämtern (LKA) Sachsen und Berlin. Bisher gingen 81 Hinweise zum Fahndungsaufruf der Polizei ein. Konkrete Anhaltspunkte zum aktuellen Aufenthalt der Gesuchten gibt es noch immer nicht.
- Den Interpol-Steckbrief zu Abdul Majed Remmo finden Sie hier
- Den Interpol-Steckbrief zu Mohamed Remmo finden Sie hier
Die 21-jährigen Zwillingsbrüder Mohamed und Abdul Majed Remmo aus dem Berliner Clan-Milieu waren bei einer Razzia im Zuge der Ermittlungen zu dem Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Schatzkammermuseum vor einer Woche der Festnahme entkommen. Sie gehören zum Remmo-Clan, der auch für andere große Straftaten wie den Goldmünze-Diebstahl 2017 verantwortlich gemacht wird.
Drei junge Männer im Alter von 23 und 26 Jahren aus dem Clan waren bei dem Großeinsatz am vergangenen Dienstag festgenommen worden. Sie sind in Untersuchungshaft und haben bisher keine Angaben gemacht. Gegen die insgesamt fünf dringend Tatverdächtigen waren zuvor Haftbefehle wegen schweren Bandendiebstahls und Brandstiftung in zwei Fällen erlassen worden. Darüber hinaus wird gegen zwei weitere Mitglieder der Großfamilie ermittelt. In diesen Fällen besteht laut Schmidt derzeit kein dringender Tatverdacht - einer der beiden Männer soll an dem Einbruch beteiligt gewesen sein.