Riehmers Hofgarten in Kreuzberg zählt jetzt zum Erhaltungsgebiet „Hornstraße“. Wie Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) mitteilte, wurde es um den „Wohnblock 205“ erweitert, in dem sich auch die Wohnanlage „Riehmers Hofgarten“ befindet. Eine Untersuchung hatte zur Einschätzung geführt, dass dort der Neuzuschnitt von Wohnungen droht, um eine teurere Vermarktung zu ermöglichen. Im Erhaltungsgebiet gibt es nun 8400 Haushalte.
Das Gebiet der aktuellen Erweiterung ist für Modernisierungsmaßnahmen prädestiniert. Das Bezirksamt rechnet vor: Fast alle Wohnungen sind in Privatbesitz. Rund 85 Prozent wurden vor 1949 errichtet, zählen also zum „am stärksten aufwertungsfähigen Bestand“. Da lässt sich beispielsweise viel energetisch modernisieren. 77 Prozent haben keine „wohnwerterhöhenden Merkmale“ wie teure Bäder, Einbauküchen und Aufzüge. Hier stellt der Bezirk hohe Aufwertungsmöglichkeiten durch Eigentümer fest. 40 Prozent davon seien reif für moderne Bäder, 50 Prozent für Balkons, 80 Prozent für Fahrstühle.
Riehmers Hofgarten: Modernisierungen müssen genehmigt werden
Mit der Aufnahme der Flächen ins Erhaltungsgebiet stehen jetzt Modernisierungen für einen zeitgemäßen Ausstattungsstandard oder energetischen Standard unter Genehmigungsvorbehalt. Zum Wohnkomplex Riehmers Hofgarten sagte Baustadtrat Schmidt, dass man dort nun unter bestimmten Umständen bauliche Maßnahmen unterbinden könne, die das Ziel haben, den Ausstattungsstandard zum Zweck der Verwertung zu erhöhen.
Den anstehenden Abverkauf von Eigentumswohnungen werde dies zwar nicht stoppen, so Schmidt, „jedoch unterliegen Eigentumswohnungen genauso dem Erhaltungsrecht wie Mietwohnungen. Dies sollten Kaufinteressenten berücksichtigen.“
Das Erhaltungsgebiet Hornstraße war schon im März 2019 um rund 4250 Wohnblöcke nahe dem Viktoriapark erweitert worden.