- In Berlin ist am Dienstag ein neuer Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Erkrankung bekannt geworden. Am Abend gab es aber Entwarnung. Der Test verlief negativ.
- Für Menschen, die befürchten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, hat die Senatsverwaltung für Gesundheit eine Hotline geschaltet. Die Telefonnummer lautet 030 9028-2828.
- Gesundheitssenatorin Kalayci: „Wir rechnen auch für Berlin mit Einzelfällen“
Berlin. Der zweite Berliner Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Coronavirus hat sich nicht bestätigt. Wie am Dienstagabend bekannt wurde, verlief der Test bei einer Frau im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf negativ.
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte am Dienstag von einem "begründeten Verdachtsfall" gesprochen. Die Frau, die in China gewesen sein soll, zeige Symptome der Erkrankung, hieß es da noch. Sie klagte über Grippesymptome, so Kalayci, und wurde isoliert.
Ihr Fall wurde an der Charité überprüft. Am späten Abend teilte eine Senatssprecherin mit, der Test sei negativ verlaufen. Das heißt, die Frau hat sich nicht mit dem Virus infiziert.
Am Sonntag hatte es in Berlin einen ersten Verdachtsfall gegeben. Der Verdacht auf das Coronavirus bestätigte sich allerdings nicht. Die Frau hatte laut Angaben der Berliner Gesundheitsverwaltung nur eine einfache Erkältung.
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Coronavirus - Senatorin: „Wir rechnen auch für Berlin mit Einzelfällen“
Insgesamt sieht Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci die Hauptstadt gut auf ein mögliches Auftreten der Viruserkrankung vorbereitet. „Bislang sind außerhalb Chinas nur Einzelfälle aufgetreten“, sagte Kalayci. „Wir rechnen auch für Berlin mit Einzelfällen.“ Immer wieder meldeten sich Menschen bei den Gesundheitsbehörden. Begründete Fälle, wie aktuell bei der Berlinerin, seien aber nicht darunter gewesen.
Alle Gesundheitseinrichtungen in der Stadt seien über die Gefahren des Virus informiert worden. In begründeten Verdachtsfällen werde eine Kette von Sicherheitsmaßnahmen in Gang gesetzt. Dazu zähle die Isolierung der Patienten und die schnelle Überprüfung des Verdachts. Mehr Personal, zum Beispiel an den Flughäfen, sei nicht notwendig. „Wir setzen auf Aufklärung, für Panik gibt es überhaupt keinen Anlass“, sagte Kalayci.
In der Nacht zu Dienstag hatte das bayerische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich ein Mann aus dem Landkreis Starnberg mit dem neuartigen Coronavirus E infiziert habe. Am Dienstagabend wurde bekannt, dass sich drei weitere Menschen in Bayern infiziert haben. Sie stünden in Zusammenhang mit dem ersten bestätigten Fall der neuen Lungenkrankheit in Deutschland, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München mit.
Coronavirus: Berliner Senat schaltet Hotline
Für Menschen, die befürchten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, hat die Senatsverwaltung für Gesundheit eine Hotline geschaltet. Unter der Telefonnummer 030 9028-2828 beraten Fachleute seit Dienstagmorgen, wie die Behörde auf Twitter bekanntgab. Erreichbar sind die Experten demnach zwischen 8.00 und 20.00 Uhr. Das Ziel sei Aufklärung der Bevölkerung, die einerseits wachsam sein müsse, sagte die Senatorin. „Auf der anderen Seite müssen wir aufpassen, dass keine Panik ausbricht.“
Die Gesundheitsverwaltung setzt außerdem auf die Mitwirkung der Bevölkerung und hat deshalb eine Öffentlichkeitskampagne gestartet. Derzeit seien vor allem Personen gefährdet, die sich in dem Risikogebiet in China aufgehalten haben, oder die in Kontakt mit Personen von dort standen und entsprechende Krankheitssymptome an sich feststellen. Dabei handele es sich um allgemeine Grippesymptome: „Sie reichen von den Anzeichen einer leichten Erkältung bis zu einer schweren Lungenentzündung mit Fieber und Atemnot“, sagte Kalayci.
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Als begründet gilt ein Verdacht auf das Virus nach Angaben der Gesundheitsverwaltung, wenn Symptome wie Lungenentzündung, Husten, Fieber und Atemnot auftreten und die Betroffenen in der Risikoregion in China waren oder Kontakt mit Menschen aus dieser Region hatten.
Das Virus kann eine Lungenkrankheit auslösen, an der im Hauptverbreitungsland China bisher mehr als 100 Menschen gestorben sind - die meisten davon waren ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen.
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