Berlin. Rund 30 000 historische Schriften im Archiv der Berliner Humboldt-Universität (HU) bekommen dringend nötige neue Lagerkartons. Der Erhalt der wertvollen wissenschaftlichen Dokumente, die bis ins 17. Jahrhundert zurück gehen, sei gefährdet, wie die Universitätsbibliothek am Donnerstag mitteilte. Die 6000 alten Kartons drohten zu zerfallen. "Sie stammen zum Teil noch aus der DDR. Die Pappe besteht aus saurem Material, das die Alterung der Schriften beschleunigen kann", sagte eine Sprecherin.
Die Kosten des sechsmonatigen Austausches belaufen sich auf rund 35 000 Euro. Die Hälfte soll aus Eigenmitteln aufgebracht werden, der Rest aus einem Förderprogramm der Staatsministerin für Kultur und Medien zum Erhalt von Handschriften und Büchern. Alleine das Falten der Kartons in der Bibliothek und der Transport zum Außendepot nach Adlershof sei ein enormer Aufwand: "Wirklich jeder Mitarbeiter muss ran", sagte eine Bibliothekssprecherin.
Die Berliner Universität begann bereits 1817 damit, Schriften aus- und inländischer Universitäten zu sammeln. Besonders der Erhalt der seltenen Exemplare aus dem 20. Jahrhundert sei wichtig, weil viele davon aus urheberrechtlichen Gründen nicht digital verfügbar seien.