Nahverkehr

Graffiti-Beseitigung kostet jährlich zwei Millionen Euro

Thomas Fülling
Gewohntes Bild für Fahrgäste: U-Bahn mit Graffiti.

Gewohntes Bild für Fahrgäste: U-Bahn mit Graffiti.

Foto: Philipp Siebert

Reinigung der Bahnhöfe und Abfallbeseitigung sind für BVG und S-Bahn teuer. Ein großes Problem bleiben Graffiti.

Berlin. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die S-Bahn haben im Vorjahr mehr als 22 Millionen Euro für die Reinigung ihrer Bahnhöfe ausgegeben. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Tino Schopf hervor. Allein die Beseitigung von Farbschmierereien an den Stationen habe rund zwei Millionen Euro gekostet.

Die BVG gab im Vorjahr 490.000 Euro für das Entfernen von Graffiti in ihren U-Bahnhöfen aus. In den ersten neun Monaten dieses Jahres entstanden bereits Kosten von 323.000 Euro.

Hinzu kommen 7,4 Millionen Euro, die die landeseigenen Verkehrsbetriebe für die Abfallbeseitigung auf den Bahnhöfen sowie die Reinigung der Gleisanlagen ausgaben. Die Stationen werden dabei je nach Fahrgastfrequenzen und der Anfälligkeit für Verschmutzungen alle zwei bis fünf Tage gesäubert. Die Kostentendenz sei steigend, heißt es in der Antwort von Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese.

Die Bahn verspricht für sogenannte Mischbahnhöfe, in denen sowohl die S-Bahn als auch Fern- und Regionalzüge halten, „mindestens eine tägliche Reinigung“. Ausgeführt werden die Leistungen überwiegend von bahneigenen Unternehmen.

200.000 Euro für Präventionsmaßnahmen

Die Gesamtkosten für die Reinigung der Bahnhöfe und Gleisanlagen (einschließlich Winterdienst) bezifferte die Bahn mit 13 Millionen Euro im Jahr. Für die Graffiti-Beseitigung gab die Bahn mehr als 1,3 Millionen Euro aus, darunter 200.00 Euro für sogenannte Präventionsmaßnahmen. Dazu gehört zum Bespiel die Versiegelung der Wände mit einem sogenannten Graffiti-Blocker.

Die Beschichtung erleichtert das Beseitigen der Schmierereien von den Wänden, zudem reicht Wasser, auf umweltgefährdende Chemie könne verzichtet werden. Laut Bahn sollen bis Jahresende Flächen an 23 S-Bahnhöfen mit dem Graffiti-Blocker der Potsdamer Firma Dafasan versiegelt werden.