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Checkpoint Charlie: Falsche Soldaten nicht mehr geduldet

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Ein Trabi (Trabant Kombi) fährt über die Kreuzung am Checkpoint Charlie.

Ein Trabi (Trabant Kombi) fährt über die Kreuzung am Checkpoint Charlie.

Foto: dpa

Am Checkpoint Charlie verlangen falsche Soldaten für Fotos Geld. Nach vielen Beschwerden wird das Bezirksamt jetzt dagegen vorgehen.

Berlin. In diesen Tagen vor dem 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer hat sich das Stadtbild am Checkpoint Charlie im Vergleich zu den Vorjahren ganz erheblich gewandelt. Die Darsteller von allierten Soldaten, die sich dort fotografieren ließen, sind fort.

Bezirksstadtrat Andy Hehmke (SPD), zuständig für das Ordnungsamt hat der Darsteller-Gruppe untersagt, ihre lukratives Geschäft weiterhin dort zu betreiben. bisher war das bizarre Spektakel vom Bezirk geduldet worden.

Checkpoint Charlie: Wiederholt Beschwerden wegen "falscher Soldaten"

Die jungen Männer trugen Uniformen von alliierten Soldaten, zudem von DDR-Grenzern. Berlinbesucher nahmen gern das Angebot wahr, sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Hehmke sagte, er habe dies den zuständigen Auftraggebern, der Dance Factory Berlin, untersagt. „Wir haben ihnen mitgeteilt, dass wir es nicht mehr dulden“, sagte Hehmke. Grund dafür ist, dass bei Hehmke wiederholt Beschwerden anliefen, dass sich Menschen genötigt fühlten, für das Posieren der Darsteller Geld zu zahlen. Im August sei erneut eine Beschwerde beim Bezirk eingegangen.

Unabhängig von der Belästigung widerstrebt Hehmke die Zurschaustellung auch deshalb, weil es sich „um einen Akt von Klamauk an einem geschichtsträchtigen Ort handelt“. Am Brandenburger Tor sind Auftritte verkleideter Straßenkünstler gegen Geld seit 2014 auf Initiative von Stadtrat Carsten Spallek (CDU) untersagt. Er hatte die Einnahmen pro Person auf bis zu 250 Euro täglich beziffert – steuerfrei.

Falsche Soldaten nicht mehr geduldet - CDU begrüßt Entscheidung

Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung, Timur Husein, begrüßte die Entscheidung. Er hatte 2014 bereits kritisiert, dass in Friedrichshain-Kreuzberg anders geduldet wird als in Mitte.

Er betonte nun, dass das Angebot von Fotografie-Gelegenheiten mit Solatendarstellern offenbar gut nachgefragt sei. Bei den verschiedenen Plänen für eine Umgestaltung des Raums am Checkpoint und ein Museum zum Thema Kalter Krieg sollte die Stadt ein solches Fotoangebot als Einnahmequelle der Ausstellung nutzen, so Husein.