Saubere Schulen

Reinigungskräfte haben nur zwei Minuten Zeit pro Klasse

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Die „Bürgerinitiative Schule in Not“ setzt sich für eine Rekommunalisierung der Schulreinigung ein.

Die „Bürgerinitiative Schule in Not“ setzt sich für eine Rekommunalisierung der Schulreinigung ein.

Foto: Julia Lehmann

Die „Bürgerinitiative Schule in Not“ will die Schulreinigung wieder in öffentlicher Hand wissen.

Jetzt reicht es auch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf: Nachdem bereits Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Lichtenberg und Reinickendorf Unterschriftensammlungen für saubere Schulen gestartet haben, ist nun ebenfalls der Südwesten dabei. Ziel der Aktion ist ein Einwohnerantrag, der in der Sitzung der Bezirksverordneten beraten und entschieden werden muss. Dafür müssen 1000 Unterschriften zusammenkommen.

In dem Antrag werden Sofortmaßnahmen für saubere Schulen gefordert. So soll das Bezirksamt zum Beispiel die Reinigung schnellstmöglich an allen Schulen um eine Tagesreinigung ergänzen. Diese soll durch Mitarbeiter ausgeführt werden, die beim Bezirksamt angestellt sind.

Eine weitere Forderung ist, dass ab dem Schuljahr 2021/22 die Schulreinigung im Bezirk von Fremd- auf Eigen­reinigung umgestellt wird. Das bedeutet, dass nur noch fest beim Bezirk ange­stellte Kräfte putzen. In einem ersten Schritt sollen 25 Prozent der Reinigungsleistung von bezirksinternen Mitarbeitern durchgeführt werden. Jedes Jahr soll der Anteil auf weitere 25 Prozent aufgestockt werden. In vier Jahren könnte die Umstellung komplett erfolgt sein.

Schlechte Arbeitsbedingungen für Reinigungsfirmen

„Derzeit werden Schulen schlecht gereinigt, und die Reinigungskräfte arbeiten unter schlechten Arbeitsbedingungen“, heißt es in der Begründung für die Unterschriftenaktion und den Einwohnerantrag. Ursache des Problems seien Preisdumping und Outsourcing. Die Reinigungskräfte bekämen viel zu wenig Zeit für ihre Arbeit. Teilweise hätten sie nur zwei Minuten, um einen Klassenraum zu säubern. Das könne nicht funktionieren. Da nach dem Preis ausgewählt werde, bekomme immer der billigste Anbieter den Zuschlag.

Initiator der berlinweiten Aktion ist die „Bürgerinitiative Schule in Not“, die sich für eine Rekommunalisierung der Schulreinigung einsetzt. Das bedeutet, dass die Reinigungsdienste wieder personell einer Schule zugeordnet werden und fest beim Bezirk angestellt sind. Um die Forderung durchzusetzen, sollen Bürgerbegehren und Einwohneranträge organisiert werden. Bereits in wenigen Wochen wurden mehr als 5000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt hat. Bis Jahresende werden 7000 gültige Unterschriften gebraucht. Mehr Informationen: www.schule-in-not.de.