Berliner Bezirke nutzen in Milieuschutzgebieten stärker ihr Vorkaufsrecht für Wohnungen. Das geht nach einem Bericht de rbb aus Zahlen des Senats hervor. Demnach haben Bezirke im ersten Halbjahr 2019 bereits mehr Immobilien gekauft als im gesamten vergangenen Jahr. 24 Mal haben sie dem Bericht zufolge ihr Vorkaufsrecht genutzt - und damit gut 580 Wohnungen erworben. Diese liegen überwiegend in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 21 solcher Immobilienankäufe.
In sogenannten Milieuschutzgebieten zum Erhalt der Sozialstruktur haben die Bezirke ein Vorkaufsrecht, wenn Häuser mit Wohnungen zum Verkauf stehen. Ein privater Käufer kann dennoch zum Zuge kommen, wenn er sich verpflichtet, bestimmte Sozialstandards einzuhalten. Ist das nicht der Fall, können kommunale Wohnungsgesellschaften zugreifen. In Berlin gibt es derzeit 58 Milieuschutzgebiete.
Der Ankauf bildet neben dem Wohnungsbau und politischen Maßnahmen zur Mietenregulierung die dritte Säule der Mieten- und Wohnungspolitik des rot-rot-grünen Senats.