Berlin. Eine Zahl, die sich sehen lassen kann: Mehr als 750.000 Mal ist das Sammeltaxi der BVG und ViaVan, der „BerlKönig“, seit dem Start im September 2018 in den 156 Kleinbussen durch die Stadt gefahren. Das teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in einer Broschüre mit.
Die App wurde demnach über 230.000 Mal heruntergeladen, 140.000 Registrierungen folgten. Der Unterschied zu einem Taxi ist die Bündelung von Fahrtwünschen. Nachdem man sich registriert hat, wählt man Start- und Zielpunkt. Der Abholpunkt ist meist an der nächsten Straßenecke – 5000 virtuelle Haltestellen gibt es.
Unterwegs können weitere Fahrgäste mit einem ähnlichen Ziel zusteigen. 44 Prozent aller Fahrten würden sich nach Angaben der BVG die Passagiere teilen. In der Rushhour sind diese Werte deutlich höher: Bis zu 97 Prozent teilen sich die Fahrten. Knapp 40 Prozent der Nutzer fahren drei- bis viermal monatlich.
BerlKönig der BVG: Fünf Kleinbusse mit Rollstuhl-Rampen ausgestattet
Fünf der BerlKönige sind durch Rampen auch für Rollstuhlfahrer geeignet. „Üblicherweise muss ich mit Rollstuhl einen Fahrdienst drei Tage im Voraus bestellen“, wird Inklusionsaktivist Raul Krauthausen in der Broschüre zitiert. „Der BerlKönig erlaubt es mir, am Leben spontan teilzunehmen.“ Die durchschnittliche Wartezeit auf einen barrierefreien Van wird mit 21 Minuten angegeben.
Das Sammeltaxi dürfte im Gegensatz zu einem herkömmlichen Taxi deutlich günstiger sein. Der Preis ergibt sich aus der vorab berechneten, zeitoptimierten Route (ohne Umwege wegen Bündelung von Fahrtwünschen) und einem Zuschlag in Stoßzeiten, sagt die BVG. Der Grundpreis liege bei 1,50 Euro pro Kilometer. Unabhängig von den gefahrenen Kilometern sei jedoch ein Mindestpreis von vier Euro zu zahlen. „Bucht ein Kunde gleichzeitig eine Fahrt für mehrere Personen, beträgt der Preis pro Mitfahrer nur die Hälfte vom üblichen Fahrpreis“, teilt die BVG auf der Internetseite mit.
Der BerlKönig ist derzeit nur im östlichen Teil Berlins unterwegs
Die BVG testet die Beförderung mehrerer unterschiedlicher Fahrgäste als Teil des öffentlichen Nahverkehrs mit einer Genehmigung durch das Land Berlin. Diese ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Derzeit wird nur der östliche Bahnring bedient. „In diesem rund 58 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet leben rund 900.000 Einwohner, und es bietet eine hohe Dichte an kulturellen und wirtschaftlichen Einrichtungen“, heißt es in der Broschüre der BVG.
Der BerlKönig erfreut sich großer Beliebtheit. Auf Grundlage der Umfrage, sagen 60 Prozent, dass sie das eigene Auto weniger oder viel weniger nutzen würden, wenn das Verbreitungsgebiet ausgeweitet werde.