Berlin. Klänge in der ganzen Stadt: Zum Sommeranfang zeigte Berlin seine musikalische Vielfalt. Am Freitag feierte ganz Berlin die „Fête de la Musique“. Professionelle Musiker und Laien musizierten auf mehr als 150 Bühnen in der ganzen Stadt bei mehr als 630 Konzerten.
Das größte Musikfest der Welt findet immer am Sommeranfang statt: am längsten Tag des Jahres und in der kürzesten Nacht. Die Idee stammt aus Frankreich. In Berlin wird seit 1995 jährlich gefeiert. Sie wird getragen von vielen Vereinen, Initiativen und Musikbegeisterten, die sich dafür engagieren, dass an diesem Tag in allen Bezirken Berlins Musik kostenlos zu genießen ist.
Neben dem Konzerthaus, dem Friedrichstadtpalast, dem Renaissance-Theater und dem Schloss Charlottenburg gab es viele neue Orte zu entdecken. Denn nicht nur in den großen Kulturhäusern wurde Musik gespielt, sondern auch Bahnhöfe, Cafés, Biergärten und Grünanlagen sowie Straßen und Plätze wurden zur Bühne. Und das alles bei freiem Eintritt und angenehmem Sommerwetter.
Highlights in den Bezirken
Der Fokus des Fête de la Musique lag 2019 auf dem Bezirk Treptow-Köpenick. Mit mehr als 25 angemeldeten Musikorten war er einer der Bezirke mit den meisten Bühnen. „Von Alt-Treptow bis Friedrichshagen, von Oberschöneweide bis Adlershof: Ganz Treptow-Köpenick macht Musik“, freute sich Bezirksbürgermeister Oliver Igel.
In Charlottenburg-Wilmersdorf erwartete die Besucher am Rüdesheimer Platz ein vielfältiges Programm von Brass über Jazz bis hin zu Gospel. Den Auftakt machte das Jazz Orchester Kreuzberg. Zu den weiteren Acts zählten das Duett Ron Görlick und Gabriela Beradone mit argentinischer Musik sowie die Berliner Band Aero Brass. Außerdem traten der Gospelchor „Wings of Joy“ und die Sängerin Cornelia Schönwald hier auf. Den Abschluss machte der Jazz-Chor „Singing me happy“.
Zum ersten Mal bei der Fête de la musique dabei war in diesem Jahr das Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaft in Wilmersdorf. „Wir wollen unserer Nachbarschaft einen gemeinsamen Ort zum näher Kennenlernen bieten“, sagte Hausleiterin Anne Krainz. Im Lietzenseepark gab es weitere Musik sowie die Open Mike Jamsession. Autorin Irene Fritsch wollte aus ihrem neuen Buch „Gefährliche Reigen am Lietzensee“ vorlesen.
Viele pilgerten zum Gendarmenmarkt
Ein Magnet für viele Musikfreunde war das Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Dort gab es am Freitag um 14 Uhr eine öffentliche Probe mit dem Konzerthausorchester Berlin und Eliahu Inbal. Ab 20 Uhr fand vor dem Konzerthaus ein europaweiter Singalong und ein Flashmob statt.
Die Musikschule Spandau beteiligte sich in diesem Jahr erstmals an der Fête mit einer musikalischen Mischung aus Klassik, Pop und lateinamerikanischer Musik. Die Mädchenband „Equality“ fand auf dem Stadtplatz im Märkischen Viertel eine Bühne. Auf der Bühne der Kirchengemeinde Hermsdorf gehörten das Akkordeonorchester Euphonia, die Akkordeonauten sowie die Tempelhof Singers mit Klassik, Jazz und Latin Musik zum Programm.
Spenden für Schallschutz im Mauerpark
In Prenzlauer Berg luden Berlin Street Music und Save Mauerpark in den Mauerpark ein. Dort ging es auch darum, Spenden zu beschaffen, um eine Schallschutz-Vorrichtung zu kaufen. „Ihre Installation im Park würde helfen, die Schallimmission in Richtung der Wohnbebauung zu reduzieren – und würde auch innerhalb des Parks selbst eine Schutzwirkung haben“, erklärte „Save Mauerpark“-Sprecher Ulrich Schweizer.