Berlin. Gerade erst ist der jüngste Spross der britischen Königsfamilie zur Welt gekommen. Am Mittwoch wurden die ersten Bilder von "Baby Sussex" gezeigt. Der Opa des Babys, Prinz Charles (70), besucht nun für vier Tage mit seiner Frau Camilla (71) Deutschland.
Die Royals auf Deutschlandbesuch – das ganze Programm:
• Dienstag, 7. Mai: Ankunft in Berlin Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
• 16 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet die beiden am Brandenburger Tor
Abends: Botschaft feiert in ihrer Residenz nachträglich den Geburtstag von Königin Elizabeth II.
• Mittwoch, 8. Mai: Ankunft in Leipzig
• 13.30 Uhr: Treffen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) am Alten Rathaus
• Donnerstag, 9. Mai: Ankunft in München
• 14.15 Uhr: Treffen mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) auf dem Max-Joseph-Platz in München
+++ "Queen's Birthday Party" in der britischen Botschaft +++
Beim Abendessen zu Ehren von Queen Elizabeth hält Prinz Charles die Hälfte seiner Rede auf Deutsch, sagt, er freue sich, wieder einmal in Berlin zu sein. An kaum einem anderen Ort sei Geschichte so spürbar. Zu den Gästen in der Residenz des britischen Botschafters sind unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der Ehemann Daniel Funke mitgebracht hatte, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Der britische Botschafter in Berlin, Sir Sebastian Wood, verzichtete für den Empfang im Villenviertel Grunewald auf Wegwerfplastik. Nachhaltigkeit ist großes Thema der Reise des britischen Thronfolgers. Viele Zutaten für die Häppchen kamen aus dem nahen Brandenburg: von der Spreewaldgurke, die zum Saibling gereicht wurde, bis hin zu den Buttertüpfchen auf dem Safrankuchen. Grünen-Politikerin Renate Künast zeigte sich besonders begeistert von einem Plakat mit der Aufschrift "Green is Great" und machte gleich einmal ein Selfie.
+++ Royals mit Müller am Brandenburger Tor +++
Am Nachmittag durchschritten Camilla und Charles das Brandenburger Tor in Mitte. Begleitet wurden sie dabei von von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) und dessen Frau Claudia.
+++ Kranzniederlegung am Luftbrücken-Denkmal +++
Am Nachmittag legte das Paar einen Kranz am Luftbrücken-Denkmal in Tempelhof nieder - Berlin feiert an diesem Sonntag das 70. Jubiläum des Endes der sowjetischen Berlin-Blockade.
+++ Camilla besucht Gewaltschutzambulanz der Charité +++
Camilla machte einen Abstecher in die Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité gemacht. Dort informierte sich die 71-Jährige am Nachmittag über die Behandlung von Gewaltopfern.
Das noch namenlose "Baby Sussex", erstes Kind von Prinz Harry und seiner Frau Meghan, bekam Strampler mit grünem Ampelmännchen geschenkt bekommen. Herzogin Camilla, Frau des nun vierfachen Großvaters Prinz Charles, nahm das Geschenk während eines Besuchs in der Charité entgegen. "Ich dachte, sie möchte vielleicht dem kleinen Baby etwas mitbringen, hat hier aber sicher keine Zeit zum shoppen", sagte Saskia Etzold, stellvertretende Leiterin der Einrichtung, nach der Übergabe. Camilla reagierte sehr freundlich auf das Geschenk, an dem auch ein "It's a boy"-Luftballon befestigt war. Sie werde das Geschenk an Harry und Meghan übergeben, versprach Camilla. "Sie werden begeistert sein."
+++ Charles bei Steinmeier - Teddy für den neuen Enkel +++
Der britische Prinz Charles (70) ist am Dienstag in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Meinungsaustausch empfangen worden. Steinmeier übergab dem Prinzen dabei einen Teddy für dessen viertes Enkelkind, wie es im Bundespräsidialamt hieß. Der Sohn von Prinz Harry und seiner Frau Meghan war am Montag zur Welt gekommen. Themen des Treffens, zu dem etwas später auch Charles' Frau Camilla (71) dazu kam, waren der Brexit sowie die Wohnungsbaupolitik.
+++ Merkel empfängt Camilla und Charles +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfing am Nachmittag das Paar. Zudem erwartete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Prinzen in Schloss Bellevue. Unterdessen stand für Camilla ein Besuch an der Gewaltschutzambulanz der Charité auf dem Programm - einer Anlaufstelle für Opfer etwa von häuslicher Gewalt.
+++ Charles und Camilla sind gelandet +++
Das Paar landete am frühen Dienstagnachmittag mit einem Flugzeug der Royal Air Force auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Charles ging die Gangway im graublauen Anzug bei böigem Wind und Sonnenschein als erster herunter, wenige Stufen danach gefolgt von Camilla in cremeweißem Kleid. Die beiden bleiben bis Freitag in Deutschland, auf dem Programm stehen Termine in Berlin, Leipzig und München.
+++ Weiterreisen nach Leipzig und München +++
Den Mittwoch verbringen Charles und Camilla in Leipzig. Am Donnerstag stehen noch zwei Termine in Berlin auf dem Programm, bevor die beiden nach München weiterreisen. Dort endet der Besuch am Freitag.
Als großes Thema der Reise gab der britische Botschafter in Berlin, Sir Sebastian Wood, das Thema Nachhaltigkeit aus. Es liege insbesondere Charles sehr am Herzen. Daneben drehen sich viele Termine des Paars bei Einrichtungen um Inklusion und Integration. Der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall reisen im Auftrag der britischen Regierung. Offiziell geht es darum, "die Vielfalt und anhaltende Bedeutung der britisch-deutschen Beziehungen" zum Ausdruck zu bringen.
Vor zwei Jahren waren Prinz William und seine Kate nach Deutschland gekommen, 2015 die Queen. Charles war nach Angaben der britischen Botschaft seit seinem ersten Besuch 1962 mehr als 30 mal in Deutschland, teils auch privat.
+++ Vierter Enkel geboren +++
Erst am Montag war mit dem Sohn von Prinz Harry und seiner Frau Meghan das vierte Enkelkind von Charles zur Welt gekommen.

+++ Britscher Botschafter bereitet sich auf Besuch vor - Geburtstag der Queen wird gefeiert +++
Für den Abend ist ein Empfang in der Residenz des britischen Botschafters im Berliner Grunewald mit rund 600 geladenen Gästen geplant. Angekündigt ist eine längere Rede des Thronfolgers.Montagmorgen in der Residenz des Britischen Botschafters. Während Sir Sebastian und Lady Wood noch mit ihrem Golden Retriever Albie beim Frühstück saßen, wurde im weitläufigen Garten schon mit Hochdruck gearbeitet. Nur noch wenige Stunden bis Charles, der Prince of Wales, und Camilla, die Duchess of Cornwall, zur Queen’s Birthday Party in Grunewald vorfahren.
Bis dahin galt es noch, den Englischen Rasen standesgemäß für den königlichen Besuch herzurichten, eine Bühne für Reden und Nationalhymnen aufzubauen und weiße Gartenmöbel dekorativ zu platzieren. Robert Burgmeier, seit zehn Jahren Chefkoch der Residenz, bereitet das Menü zu anlässlich des Deutschland-Besuches des britischen Thronfolgerpaares und zu Ehren des 93. Geburtstages von Königin Elizabeth II. Der eigentliche Geburtstag der Königin ist am 21. April, wird aber von den Briten traditionell in der Hoffnung auf schöneres Wetter im Sommer gefeiert.
Für sein Menü habe er keine Vorgaben aus dem Palast bekommen, sagt Burgmeier, als er in der Küche der Residenz Mehl, Butter, Hefe und Zucker für einen Safrankuchen knetet. Das Rezept stammt, inspiriert vom Duke und der Duchess of Cornwall, aus der Grafschaft an der südwestlichen Spitze Englands. Serviert wird der Saffroncake mit gesalzener Butter und auf historischem Silber aus der viktorianischen Zeit.
+++ Menü ist Mischung aus britischer und deutscher Küche +++
Das Monogramm Victoria & Albert ist auf dem Tablett zu lesen, das der Küchenchef für ein Foto in die Kamera hält. Dazu gibt es bunten Spargelsalat mit Kräuter-Kartoffeldressing, Brandenburger Lavendel-Schafsmilchkäse, Pakoras von heimischen Gemüsen, Saibling nach Matjesart, Walisisches Lammpie, Scones und Erdbeeren mit Sahne. Eine Mischung aus britischer und deutscher Küche wolle er präsentieren, sagt Robert Burgmeier.
Und nachhaltig solle das Essen sein. Schließlich liege das Thema dem Prinzen schon seit vielen Jahren am Herzen. Bis auf das walisische Lamm stammen deshalb alle Zutaten aus der Region. Der Käse stammt von Blomeyer’s Käse Berlin, das Bier von der Rollberg Brauerei in Neukölln, der Fisch vom Forellenhof-Rottstock im Fläming, der Spargel vom Hof Havelsee in der Nähe von Brandenburg an der Havel und die Kräuter von Infarm.
Alle Lieferanten werden am Dienstagabend auch vor Ort sein, um Charles und Camilla von ihrer Arbeit zu erzählen. „Der Prinz interessiert sich sehr für die Länder, die er besucht“, sagt Botschafter Sir Sebastian Wood, während er schon einmal zur Probe die Route des Paares für den kommenden Tag abläuft.
+++ Besuch der Royals - Strenges Protokoll +++
Die ersten Minuten nach Eintreffen der Royals folgen einem strengen Protokoll: Begrüßung durch das Botschafterpaar, Eintragen in das Gästebuch, Treffen mit hochrangigen Gästen auf der Terrasse, danach Rundgang durch den Garten und Begrüßen der anderen Gäste – für Charles im Uhrzeigersinn, für Camilla in der entgegengesetzten Richtung. Es folgt eine Rede des Thronfolgers und die britische und deutsche Nationalhymne, gespielt von einer Militärkapelle.
Er habe den Price of Wales vor Jahren schon einmal getroffen, als er als junger Diplomat in Thailand war, wo er seine Frau kennenlernte, erzählt Wood. Er habe den Königsanwärter sehr offen und locker in Erinnerung. Wichtig sei allein, ihn beim ersten Mal mit „Your Royal Highness“ anzusprechen, danach reiche ein einfaches „Sir“. „Bleiben Sie gelassen“, empfiehlt der Botschafter für das Zusammentreffen mit Vertretern des Königshauses.
+++ 600 geladene Gäste erwartet +++
Die Chance dazu haben am Dienstag 600 geladene Gäste, unter anderem aus den Bereichen Kultur und Politik. „Nur meine engsten Freunde“, sagt Sir Sebastian Wood und lacht. Als Gesprächsthemen mit Charles und Camilla böten sich ihr soziales Engagement, Nachhaltigkeit oder – der Klassiker – das Wetter. Für den Fall, dass es bei der Gartenparty regnet, hält die Botschaft große Schirme mit der Aufschrift „Keep calm and enjoy the rain“ bereit.
+++ Brexit wird als Thema ausgeblendet +++
Den Brexit wolle man so gut wie möglich für einen Tag ausblenden. „Bei diesem Besuch sollen die positiven Aspekte der Beziehung unserer beiden Ländern im Vordergrund stehen.“ Nicht dabei sein darf am Dienstag Botschafterhund Albie. „Er ist ein sehr nettes Tier, aber manchmal ein wenig übermütig“, erklärt der Botschafter. „Er wird einen kurzen Urlaub machen.“
+++ Großbritannien feiert Geburt von Harrys und Meghans Kind +++
Charles und Camilla dürften bei ihrem Besuch wohl auch Glückwünsche entgegennehmen. Sie sind zum vierten Mal Großeltern geworden. Am Montagmorgen war in London der Sohn von Prinz Harry (34) und seiner Frau Meghan (37) zur Welt gekommen. Vermutlich am Mittwoch werde er der Öffentlichkeit vorgestellt, berichtete der stolze Vater wenige Stunden nach der Geburt seines ersten Kindes.
Mehrere Wahrzeichen des Commonwealth wurden am Montagabend beleuchtet. In London verkündeten große Leuchtbuchstaben am BT Tower: "It’s a baby boy" Dazu blinkte das Riesenrad London Eye in den Farben Rot, Weiß und Blau zu Ehren des noch unbenannten Sprösslings von Prinz Harry und Meghan. Die Tower Bridge strahlte blau. In Kanada leuchtete das Wahrzeichen Torontos, der CN Tower, lila im Nachthimmel. Die Niagarafälle erstrahlten am Abend rund eine Stunde lang in königlichem Blau.Aus Australien und Neuseeland gingen am Dienstag besonders viele Glückwünsche für Prinz Harry und Ehefrau Meghan ein. In beiden Ländern ist Queen Elizabeth II. - die Uroma des neuen Prinzen - Staatsoberhaupt. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern zählte zu den ersten Gratulanten. Auf Bitten des Paars verzichte man auf ein Geschenk, werde aber Spenden an zwei Kinderheime geben. Zudem lässt die Regierung zehn Bäume pflanzen. In Australien, wo gerade Wahlkampf ist, überboten sich der konservative Premierminister Scott Morrison und Labor-Spitzenkandidat Bill Shorten mit Glückwünschen.
Der Premier twitterte: “Eltern zu werden ist eine der größten Freuden des Lebens.“ Sein Konkurrent schrieb: „Die beiden werden wunderbare Eltern sein.»Das knapp 3,3 Kilogramm schwere Kind von Harry und Meghan steht an siebter Stelle in der Thronfolge - direkt nach seinem Vater. Welchen Namen das Baby bekommen wird, ist noch nicht bekannt. In Wettbüros wurde am häufigsten auf Arthur, Philip, Albert, Alexander und James getippt. Meghans Mutter ist aus den USA angereist, um die kleine Familie zu unterstützen. Wer auf Dauer bei der Erziehung des Kindes hilft, ist unklar.