Berlin. Auf der stark befahrenen Straße mit Straßenbahntrasse war ein Radfahrer im vergangenen Herbst tödlich verunglückt.
Es ist ein schmaler Streifen, der Radfahrern auf der Kastanienallee in Prenzlauer Berg einen geschützten Raum geben soll. Aber der soll Auto- und Straßenbahnfahrern nun umso mehr ins Auge stechen. In diesen Tagen tragen Bauarbeiter eine Markierung in grüner Farbe auf, wobei für jeweils 100 Meter Einfärbung drei Tage veranschlagt sind, erklärt die Senatsverwaltung für Verkehr.
Je nach Witterung wird das Vorhaben zum Schutz der Radfahrer Ende April oder in der ersten Maiwoche zum Abschluss kommen, wobei der jeweilige Bauabschnitt der Kastanienallee für den Radverkehr gesperrt wird. Anwohner sollen durch Aushängen erfahren, wenn Einschränkungen bevorstehen.
Für die „Grünbeschichtung“ hatten die Bezirke der Senatsverkehrsverwaltung im vergangenen Jahr 100 Straßen vorgeschlagen. Nun beginnt die Umsetzung der Maßnahme durch die Firma Infravelo, teilt Sprecherin Dorothee Winden mit. Es handelt sich um einen vergleichsweise kleinen baulichen Eingriff. Der Aufwand ist kleiner als im Fall von „geschützten Radverkehrsanlagen“, bei denen Radwege bei entsprechender Straßenbreite mit Pollern abgegrenzt werden.
Umfrage zur Verhaltensänderung durch markierte Radwege geplant
Nach Fertigstellung einer „Grünbeschichtung“ folgt eine Befragung der Verkehrsteilnehmer, um zu erfahren, inwiefern sich ihr Verhalten verändert hat. Außerdem will die Senatsverwaltung anhand der ersten markierten Strecken prüfen, ob der Belag griffig genug ist. Ziel sei es, den Verkehr für alle Teilnehmer sicherer zu machen und einen dauerhaft hohen Fahrkomfort zu garantieren.
Weitere Grüneinfärbungen geplant
Im Bezirksamt Pankow nimmt man den Start der Radwegemarkierung wohlwollend auf. „Wir werden in 2019 weitere Grüneinfärbungen bekommen“, kündigt Stadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) an. Vorgesehen ist die Markierung auf Radwegen an der Greifswalder Straße, an der Wichertstraße und an der Wisbyer Straße in Prenzlauer Berg.
Im vergangenen September war auf der Kastanienallee ein 54 Jahre alter Radfahrer tödlich verunglückt, als er mit dem Vorderrad in die Straßenbahnschiene geriet, stürzte und unter einen Lastwagen geriet. Ein Zusammenhang zwischen der jetzigen „Grünbeschichtung“ und dem Unfall gibt es aber laut Verkehrsverwaltung nicht.