Der öffentliche Fuhrpark in Berlin ist zum Teil derart veraltet, dass die Fahrzeuge nicht mehr in die Innenstadt fahren dürfen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat jetzt 1,42 Millionen Euro investiert und rund die Hälfte des Fuhrparks des Fachbereichs Grün ausgetauscht.
„Mit den umweltverträglichen Neuanschaffungen können die Mitarbeiter auch in die Umweltzone fahren“, betonte die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) am Donnerstag. „Bislang mussten dafür vielfach Fremdfirmen beauftragt werden.“ Eine seit Jahren absurde Situation, die nun zumindest weitgehend beendet werden soll. „Das war bisher so wie in China, wo sich viele keine eigene Garküche leisten können und deshalb immer auswärts essen“, sagte Heiß.
Abbiege-Assistenten eingebaut
So startet das Grünflächenamt mit neuer Technik in den Frühling. Angeschafft wurden zehn Transporter, zwei Lkw und zwei Bagger. Vier Fahrzeuge sind mit Abbiege-Assistenten ausgestattet. Die rechts am Lkw angebrachte Kamera nimmt den toten Winkel auf der rechten Seite auf, so dass Radfahrer oder Fußgänger schnell erkannt werden. Zudem wird der Fahrzeugführer akustisch gewarnt. Auf einem kleiner Bildschirm im Inneren des Fahrzeugs kann der Fahrer beim Abbiegen alles sehen.
Erstes E-Auto in Bezirksverwaltung
Unter den sieben neuen Autos für Kontrolleinsätze durch die Mitarbeiter ist ein weißer elektrisch betriebener Renault Zeo, der erste E-Pkw, den das Bezirksamt angeschafft hat. Fuhrparkleiter Michael Apostel sprach von einem „Quantensprung“ bei der Ausstattung. Unter den Neuerwerbungen sind auch vier Aufsitzmäher, zwei Mähcontainer, zwei Radlader, ein Gabelstapler, ein Häcksler, drei Schweißgeräte und ein Bauwagen für die Ausbildung.
Leisere Laubbläser
Seit Dezember vorigen Jahres konnten die Mitarbeiter außerdem neue handgeführte Arbeitsgeräte ausprobieren. „Die akkubetriebenen Geräte und Laubbläser, Motorsägen, Heckenscheren, Astscheren und Mähköpfe sind energieeffizienter und geräuschärmer als die alten Geräte“, unterstrich Heiß. Ihre Erprobung sei Teil eines berlinweiten Projekts der Senatsverwaltung.
Das Resümee der Stadträtin: „Bei den Neuanschaffungen hat der Fachbereich Grünflächen besonders auf bestmögliche Umweltverträglichkeit und auf Sicherheitsstandards für die 105 Mitarbeiter in der Grünpflege geachtet.
Ob die Parks sauberer und öffentliche Sportplätze künftig besser gepflegt werden, hängt allerdings nicht nur von den modernen Geräten ab. Das Straßen- und Grünflächenamt braucht auch das notwendige Personal dafür.
Parkmanager noch nicht im Einsatz
Ab diesem Jahr sind sechs zusätzliche Stellen pro Bezirk vorgesehen. Sie werden über den Nachtragshaushalt des Senats finanziert.
Nach dem Vorbild im Görlitzer Park sollen künftig berlinweit auch Parkmanager eingesetzt werden. Diese sollen gegen Vandalismus, Vermüllung und Drogenhandel vorgehen. In Tempelhof-Schöneberg laufen dazu die Vorbereitungen.
Im Einsatz ist aber noch kein Parkmanager. „Wir stehen derzeit an der Kapazitätsgrenze“, sagt Werner Foemer, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes. „Wir sind zu 150 Prozent mit Aufträgen überbucht.“