Stromausfall in Köpenick

„Es ist, als fahre man in ein schwarzes Loch hinein“

| Lesedauer: 2 Minuten
christian Omerzu
Stromausfall K?penick alles Dunkel

Stromausfall K?penick alles Dunkel

Foto: Thomas Peise

Morgenpost-Redakteur Christian Omerzu wohnt in Köpenick. Er berichtet, wie er den Stromausfall erlebt.

Das Unheil kündigt sich im Büro am Nachmittag an. Stromausfall in Köpenick. Kurze Kontrolle beim Störungsdienst, ja auch Wendenschloss betroffen. Schnell mal zu Hause anrufen, ob alles in Ordnung ist. Festnetz. Tot. Dann eben mobil. „Ja, hallo…...“ Tot. Nochmal. „Ha….“. Tot.

Was nun? Das Smartphone piept. Eine SMS? „Wir haben irgendwie Stromausfall….“, steht da. Ein Hoch auf die totgesagte Kurzmitteilung, mit der sich doch noch die wichtigsten Absprachen für die Stunden bis zum Feierabend erledigen lassen. Am späten Abend mache ich mich gespannt auf den Heimweg. Rund um den Köllnischen Platz sieht alles aus wie immer. Überraschung. Sollte Vattenfall die Reparatur schneller als angekündigt geschafft haben?

Ich fahre weiter über die Lange Brücke Richtung Altstadt und Schlossinsel. Am Ende der Brücke dann totale Finsternis. Es ist, als fahre man in ein schwarzes Loch hinein. Alles dunkel, nicht eine Laterne, nicht ein Fenster ist erleuchtet. Nur hier und da mal das Flackern von Kerzenschein hinter einer Gardine.

Das elektrische Tor lässt sich nicht öffnen

Ich fahre weiter, immer wieder zerschneidet Blaulicht die bleierne Nacht. Ich biege ab, noch ein Stück, dann links. Zu Hause. Aber da stehe ich vor verschlossenem Tor - elektrisch betrieben, eigentlich. Ich parke in der Seitenstraße, husche bei unseren Nachbarn durch den Garten zu unserem Haus. Der Schlüssel dreht, die beiden Hunde springen mir freudig entgegen. Ansonsten nur Dunkelheit.

Was macht man da, am besten gleich ins Bett. Wie ein Einbrecher schleiche ich mit der Taschenlampe durch die Etagen. Immer wieder geht die Hand automatisch zum Lichtschalter, die Macht der Gewohnheit. Vielleicht ist morgen früh ja schon wieder Strom da, denke ich. Ist er aber nicht, wie sich am Morgen zeigt.

Kühl empfängt mich die Küche, kein Strom, keine Heizung. Der dicke Pullover hilft fürs Erste. Dann wenigstens noch in Ruhe frühstücken vor der Arbeit. Frühstücksei, ach der Herd geht ja nicht. Brot ist alle, dann eben Toast, ach ne, Toaster geht ja auch nicht. Und auch nicht die Kaffeemaschine. Ich gebe auf. Ab ins Bad, kurz kalt duschen, dann ins Büro. Mal sehen, wenn die nächste SMS kommt.