Neue Studie

Viele Berliner Beschäftigte fühlen sich häufig gestresst

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55 Prozent der befragten Berliner Beschäftigten fühlen sich laut einer neuen Studie gehetzt oder stehen unter Zeitdruck (Archivbild).

55 Prozent der befragten Berliner Beschäftigten fühlen sich laut einer neuen Studie gehetzt oder stehen unter Zeitdruck (Archivbild).

Foto: Christin Klose / picture alliance / dpa Themendie

In einer aktuellen Studie klagen 55 Prozent der Befragten über einen zu hohen Zeitdruck. Auch das Einkommen reicht für viele nicht aus.

Berlin. Viele Berliner Beschäftigte fühlen sich häufig gestresst oder klagen über ein unzureichendes Einkommen. Das sind zwei Ergebnisse der repräsentativen Studie "Gute Arbeit in Berlin", die von der Senatverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) am Montag vorgestellt wurde. Für die Studie wurden im vergangenen Jahr 1000 Berliner im Alter zwischen 15 und 64 Jahren befragt.

55 Prozent der Befragten fühlen sich laut Studie gehetzt oder stehen unter Zeitdruck. Dies sei ein Hinweis auf die gesteigerte Arbeitsintensität. Knapp 30 Prozent fühlen sich häufig genötigt, Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit zu machen, um ihr Pensum zu bewältigen. Die hohe Belastung zeige sich auch darin, dass mehr als 60 Prozent der Befragten am Wochenende arbeiten.

In Bezug auf ihr Einkommen geben 42 Prozent der Befragten an, gar nicht oder nur gerade so über die Runden zu kommen. Groß ist daher auch die Sorge um die Alterssicherung: 82 Prozent gehen davon aus, dass die erwartete gesetzliche Rente gar nicht oder nur gerade so ausreichen wird.

Berlins Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) teilte zu den Ergebnisse der Studie mit: "An guter Arbeit hängt nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten. Gute Arbeit trägt auch zur Fachkräftesicherung bei, und sie macht unsere Stadt lebenswerter." Die im Bericht festgestellten Probleme müssten ernstgenommen werden, so Breitenbach weiter.

Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg, teilte mit: "Die Digitalisierung darf nicht nur zu einer immer stärkeren Leistungsverdichtung genutzt werden. Die Hälfte der Berliner arbeitet häufig unter Zeitdruck und fühlt sich buchstäblich gehetzt. An solche Zustandsbeschreibungen dürfen wir uns nicht gewöhnen, sie müssen als Weckruf verstanden werden." Von der Politik erwartet er eine "wirksame Anti-Stress-Offensive und einen modernisierten Arbeitsschutz."

( BM )