Berlin. Das Eisbärbaby des Berliner Tierparks hat die Strapazen der Silvesternacht gut überstanden. Das zeigt jetzt ein Video, das Zoo und Tierpark veröffentlicht haben. Auf den Bildern ist zu sehen, wie sich das Eisbärjunge innig an seine Mutter Tonja kuschelt und sie mit seiner kleinen Pfote streichelt. „Das Kleine hat die Silvesternacht schlicht verschlafen“, sagte Sprecherin Katharina Sperling. Nur die Mutter Tonja sei gegen Mitternacht ein wenig unruhig geworden und habe die Wurfhöhle inspiziert. Aber auch sie habe sich um 0.20 Uhr wieder hingelegt, das Junge trank noch kurz, wie das Video zeigt, und die beiden verbrachten die Silvesternacht im Schlaf.
Die Entwicklung des kleinen Eisbären wird mit Spannung verfolgt. Denn der Nachwuchs, den Tonja zuvor zur Welt gebracht hatte, war früh gestorben: Fritz starb 2017 nach nur vier Monaten. Anfang vergangenen Jahres starb ein Eisbärenmädchen mit nur knapp vier Wochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Eisbärjunges die ersten Wochen nicht überlebt, liegt bei 50 Prozent. In aller Regel frisst die Mutter das tote Junge, um Infektionen in der Wurfhöhle zu vermeiden. So hat es auch Tonja getan.
Im Tierpark sind die Hoffnungen und Sorgen, die mit dem neuerlichen Nachwuchs von Eisbärin Tonja einhergehen, entsprechend groß. Die Wurfhöhle wurde noch wärmer und lärmgeschützter als bei den Geburten davor eingerichtet. Mutter und Kind werden rund um die Uhr videoüberwacht. Bislang darf auch noch niemand die Höhle des Kleinen betreten.
Über die Festtage ist das Junge dick geworden
Doch trotz aller Widrigkeiten entwickelt sich der junge Eisbär gut und hat „über die Feiertage sogar einen richtig dicken Bauch bekommen“, so Katharina Sperling weiter. Generell seien nach Angaben des Zoos alle „sehr zufrieden mit der Entwicklung“. Der Kleine hält seine Mutter schon ziemlich auf Trab, wenn er sich zum Beispiel an einem Holzbalken hochzieht. Und die Mutter kümmert sich gut um den Kleinen. Das war beispielsweise bei dem legendären Eisbär Knut anders. Der kam 2006 zur Welt und wurde von seiner Mutter verstoßen. Pfleger Thomas Dörflein zog ihn mit der Flasche auf.
Zwei Sachen bleiben auch im neuen Jahr noch ungewiss: Geschlecht und Name. Denn einen Namen könne man erst vergeben, wenn das Geschlecht des Jungtiers feststeht. Das ist nach Angaben des Zoos entweder möglich, „wenn sich der kleine Eisbär günstig in die Kamera dreht“ oder „beim ersten Tierarzt-Check in rund einem Monat“. Es bleibt also spannend.
Der kleine Eisbär ist ein richtiges Moppelchen
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