Berlin. Im Streit um Studenten-Jobs an den Berliner Universitäten erhöhen die Gewerkschaften Verdi und GEW nun den Druck.

Seit knapp zwei Monaten bangen Hunderte Studenten mit nicht-wissenschaftlichen Jobs an den Berliner Universitäten um die Verlängerung ihrer Verträge. Die Gewerkschaften Verdi und GEW erhöhen jetzt den Druck, fordern eine schnelle Lösung zugunsten der studentischen Beschäftigten – idealerweise eine Anstellungsgarantie zu den Konditionen des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst der Länder (TVL). „Es darf nicht sein, dass der inneruniversitäre Streit um die Weiterbeschäftigung der Studierenden auf ihrem Rücken ausgetragen wird“, sagte die zuständige Verdi-Sekretärin Jana Seppelt. „Manche können ihre Miete nicht bezahlen, wenn sie ihre Jobs verlieren, es braucht Planungssicherheit.“

Auslöser für das mögliche Auslaufen zahlreicher Verträge ist ein Gerichtsurteil vom Oktober. Demnach dürfen die Universitäten studentische Hilfskräfte ausschließlich für Tätigkeiten einsetzen, die Forschung und Lehre unterstützen. Bislang aber arbeiten Hunderte auch in der Verwaltung, in den Computerrechenzentren oder in den Bibliotheken. Die Universitäten wollen nun die Einschränkung im Hochschulgesetz lockern, um die Studenten abseits der Lehrstühle künftig legal zu den Konditionen des Tarifvertrags für Studenten (TV Stud) zu beschäftigen. Die Gewerkschaften dringen hingegen darauf, dass sie künftig wie herkömmliche Mitarbeiter nach TVL angestellt werden.

„Wir wollen erreichen, dass die entsprechenden Jobs in kleinere Stellen umgewandelt werden und dass die Studierenden unbefristete Verträge erhalten“, sagte Berlins GEW-Chef Tom Erdmann. „Wenn die Stellen wieder frei werden, weil die Studierenden ihr Studium beenden, können sie zu regulären Vollzeitstellen zusammengelegt werden, auf die sich dann jeder bewerben kann.“

Die Universitäten lehnen eine solche Regelung ab. Ein Sprecher der Humboldt-Universität verwies auf Anfrage darauf, dass dadurch Jobs für Studenten wegfallen würden. „Wir möchten für möglichst viele Studierende Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten“, sagte er. „Deshalb suchen wir nach Lösungsmöglichkeiten und halten eine Änderung des Hochschulgesetzes weiterhin für sinnvoll.“ Auch eine Sprecherin der Technischen Universität teilte mit, dass man die bisherigen Verträge auslaufen lasse, eine Überführung in TVL-Anstellungen sei nicht geplant. Derzeit werde geprüft, wie die Aufgaben nach dem Auslaufen der Verträge erledigt werden können.