Nach dem Tod ihres gerade geborenen Babys erhebt Influencerin Diana June schwere Vorwürfe gegen die Berliner Charité. June brachte ihr Kind vor einer Woche im Virchow-Klinikum zur Welt. Zwei Tage später starb es dort. Ihre Hinweise an das Klinikpersonal, dass mit ihrem Kind etwas nicht in Ordnung sei, seien nicht ernst genommen worden, schreibt June nun bei Instagram. "Warum hat uns nur niemand geglaubt, keiner hat uns erhört. Warum würden wir belächelt, wir haben so gekämpft, dass jemand was tut, ständig", so June in einem Post vom 12. Dezember.
Die Krankenschwestern und Ärzte hätten sie "noch als überfürsorgliche Eltern belächelt". "Warum waren alle so abgestumpft? Er hatte solche Schmerzen, seine Augen verdreht und Zehen verkrümmt. Es ist eine Ansammlung von tausenden Dingen und dann diese Katastrophe. Warum haben die Schwestern z.B. nie Handschuhe getragen als sie unser Baby behandelt haben, wir waren alle dabei, als er ständig nasse Haare hatte und schwierig geatmet hat, warum wurde gesagt wir übertreiben?", schreibt Diana June. Am 7. Dezember sei ihr neugeborener Junge dann gestorben. Selbst als das Kind bereits um sein Leben gekämpft habe, habe es geheißen "Das Baby ist doch kerngesund, was wollen Sie noch mehr?" "Er hat sich gequält und sein zartes Herz hat es nicht mehr ausgehalten", so June.
Junes Schilderung bei Instagram zufolge hatte der Säugling Fieber, einen zu hohen Puls und Schweißausbrüche. Trotz dieser Symptome hätten die Ärzte sich nicht um die Sorgen der Mutter gekümmert. "Ich bin fassungslos, dass es keine Schwester oder keinen Arzt dort gab, die den Ernst der Lage erkannt haben. Im Nachhinein hatte er Fieber, uns wurde davor immer gesagt, er sei nur zu warm gebettet, deshalb schwitzt er. Und als er schon so blass war und einen Herzschlag von 240 hatte, wurden wir immer noch belächelt, es sei alles gut und die Schwester hat das Warnsignal vom Monitor die ganze Zeit ausgeschaltet. Nach Stunden entschied sich der Arzt dann doch, seine Blutwerte zu untersuchen. Die Oberärztin davor hatte nämlich gesagt, er sei kerngesund und dies so beiläufig ohne ihn zu untersuchen", schreibt die junge Frau.
Erst dann habe der Arzt eine fortgeschrittene Lungenentzündung festgestellt. Ihr kleiner Sohn habe "die ganze Zeit gelitten, man kann sich nicht vorstellen wie schlimm es ist, sein Baby stöhnen zu hören vor Schmerzen."
Infolge der Entzündung habe das Kind eine Sepsis erlitten. "Ich habe gesagt, da sind braune Flecken am Bein. Da war er schon im Todeskampf, aber wir wurden bis kurz vor seinem Tod als die nervigen Sorgeneltern belächelt", so die Influencerin. Nach etwa 15 Minuten sei die Krankenschwester erneut gekommen und habe den Eltern mitgeteilt, sie müssten von dem Kind Abschied nehmen, es werde sterben.
„Ich habe noch versucht sein Herz zu massieren. Wir haben geschrien, dass sie was machen sollen“, heißt es im Post weiter. "Aber eine Ärztin griff nach meiner Hand und sagte, es lohnt sich nicht mehr."
" Wie kalt diese Ärzte uns am Ende abgespeist haben"
Auch bezüglich der Reaktion des Klinikpersonals nach dem Tod ihres Sohnes übt Diana June Kritik. "Wir sind nur eine Nummer, wir sind nur ein Fall", schreibt sie. "Wie sollen wir jetzt leben? Wie kalt diese Ärzte uns am Ende abgespeist haben. Sie leben jetzt seelenruhig weiter und unser Leben ist zerstört, Wir haben keinen Bericht bekommen. Am Ende hieß es, es tut uns leid, passiert. Hätten wir nicht selber reagiert, wäre dieser Fall unter den Teppich gekehrt worden." Nun werde ihr totes Kind in der Gerichtsmedizin untersucht.
Diana June hat bei Instagram mehr als 173.000 Abonnenten, bei Youtube mehr als 3400 Follower. Vor allem bei Instagram bekommt die Influencerin reichlich Zuspruch. June hatte bereits in den Wochen vor der Entbindung immer wieder in Videos und Posts vom Verlauf der Schwangerschaft berichtet und auch einige Baby-Produkte beworben.
Auf Anfrage der Berliner Morgenpost teilt die Charité mit: "Wir bedauern den Tod des Kindes und unser volles Mitgefühl gilt den Eltern. Die von den Eltern vorgebrachten Vorwürfe sind in Anbetracht der Situation menschlich nachvollziehbar. Da der Charité – Universitätsmedizin Berlin bisher keine Entbindung von der Schweigepflicht durch die Eltern vorliegt, können wir uns derzeit nicht detailliert äußern."