Tipps fürs Wochenende

Tipps: Das passiert an diesem Wochenende in Berlin

| Lesedauer: 9 Minuten
Theaterabend in Schloss Britz: Thomas Kornmann spielt Friedrich den Großen in der Komödie "Super-Preusse Friedrich". 

Theaterabend in Schloss Britz: Thomas Kornmann spielt Friedrich den Großen in der Komödie "Super-Preusse Friedrich". 

Foto: Janina Heppner

Ausgehen nur in Mitte? Weit gefehlt. Das Veranstaltungsangebot ist in allen Berliner Stadtteilen vielfältig. Eine Auswahl.

Amüsanter Theaterabend mit Friedrich dem Großen im Schloss Britz

Für einen Abend gastiert an diesem Sonnabend (13. Oktober) ab 19 Uhr Friedrich der Große im Schloss Britz, natürlich ganz standesgemäß im historischen Festsaal. In der Komödie von Thomas Rau „Super-Preuße Friedrich“ träumt der König nicht nur von Krieg und Frieden, sondern sinnt vor allem über die schönen Künste nach: Er schreibt Gedichte, komponiert Lieder und spielt auf seiner Flöte. Und gibt dabei allerhand Details aus seinem Privatleben preis.

Im Mittelpunkt steht natürlich bei all den Geschichten immer der nicht gerade bescheidene König selbst. Zum Beispiel träumt er von einem modernen Friedrich-Denkmal. Oder von einem eigenen Fernsehsender, den er „Preußen Eins“ nennen würde – selbstverständlich mit wöchentlicher Koch- und Talent-Show. Gespielt wird der Preußenkönig von Thomas Kornmann.

Schloss Britz, Alt-Britz 73, Neukölln, Sonnabend, 19 Uhr.

Kiez-Spaziergang durch Alt-Charlottenburg

Selbst wer schon lange in seinem Bezirk wohnt, wird bei den Kiezspaziergängen des Bezirksamts überrascht: Was gibt es für historische Gebäude im Kiez? Was hat sich auf einem bestimmten Platz zugetragen oder womit beschäftigen sich Menschen hinter sonst verschlossenen Türen?

Einmal im Monat führt einer der Stadträte durch ein Viertel der westlichen Innenstadt. „Reiseleiter“ des 202. Kiezspaziergangs am heutigen Sonnabend ist Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD), der die Tradition von seiner Vorgängerin Monika Thiemen übernommen hat. Der Ausflug beginnt in der Sammlung Scharf-Gerstenberg an der Schloßstraße. Von dort geht es durch Alt-Charlottenburg über den Sophie-Charlotte-Platz und den Witzlebenplatz zur katholischen Kirche St. Canisius.

Treffpunkt: Platz vor der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Schloßstraße 70, Charlottenburg-Wilmersdorf, Sonnabend, 14 Uhr.

Stadtgeschichte in Steglitz-Zehlendorf: Symposium zur Entstehung von Groß-Berlin

Im Jahr 1920 wurden – neben vielen anderen Stadtgemeinden und Gutsbezirken – die Landgemeinden Steglitz, Zehlendorf, Lichterfelde und Lankwitz eingemeindet. Fortan gehörten die Dörfer zu Groß-Berlin. Auf dem Symposium „Neues Wohnen in Steglitz-Zehlendorf“ sollen die Folgen der Eingemeindung auf die Verwaltungsbezirke erörtert werden. Veranstalter ist der Fachbereich Kultur des Bezirksamtes. Auf dem Programm stehen mehrere Themenschwerpunkte. So wird es um die Gestaltung neuer Lebens- und Wohnformen in den 20er- Jahren gehen, um den Ausbau des Stromnetzes 1931/32, um die Raumausstattung und Einrichtungsgegenstände in Villen- und Schlossbauten und um den Wandel von der Reformarchitektur zum Neuen Bauen der 20er- Jahre.

Symposium „Neues Wohnen in Steglitz-Zehlendorf“, Sonnabend, 14 bis 19 Uhr, Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55, freier Eintritt.

Familiennacht im Lichtenberger Bibliotheken-Quartett

Unter dem Motto „Brücken bauen – Grenzen überwinden“ findet am heutigen Sonnabend in den vier Lichtenberger Bibliotheken die 8. Berliner Familiennacht statt. Im Mittelpunkt stehen digitale Medien – vom E-Book über Film bis zu elektronischen Spielen. So können Kinder, Eltern und Großeltern in der Anna-Seghers-Bibliothek die neuesten PC- und Konsolenspiele, Apps und Spielzeug testen. In der Anton-Saefkow-Bibliothek heißt es um 15 Uhr „Film ab!“ Um 17 Uhr spielt das Berliner Puppentheater das Stück „Pippi in der Villa Kunterbunt“, um 18 Uhr sind Gäste zu einer Trickfilmwerkstatt eingeladen. In der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek gibt es Clowns und eine Führung mit Apps, und in der Bodo-Uhse-Bibliothek warten Bilderbuchkino und „Geschichten von Nachtgeschöpfen“ auf die Kleinen sowie eine „Zauberrallye mit den Herren Krone, Tatze und Moony“ auf Gäste ab neun Jahren.

Geöffnet sind die vier Bibliotheken am Sonnabend zwischen 17 und 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Das ganze Programm: www.familiennacht.de

Gastro-Tipp: Gut und günstig essen beim Vietnamesen in Mahlsdorf

Nein, auf den ersten Blick sieht das „Vietnam Today“ in Mahlsdorf wirklich nicht nach etwas Besonderem aus. Ein eher unscheinbarer Imbiss, direkt an der viel befahrenen Hönower Straße und – das muss man so sagen – auf den zweiten Blick ein wenig in die Jahre gekommen. Drinnen das obligatorische Aquarium und natürlich ein Gemälde mit Buddha-Tempel an der Wand. Das Mobiliar? Nun, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Umso überraschender ist dann, was auf den Tisch kommt. Die Tom-Kha-Gung-Suppe mit Garnelen schmeckt so, wie sie sollte: würzig, kräftig und auch am Galgant, dem Thai-Ingwer, wird nicht gespart. Ebenfalls erfreulich: Die Garnelen sind nicht so winzig, dass man sie mit der Lupe suchen müsste. Mit 2,90 Euro ist das Gericht zudem extrem günstig und alternativ auch mit Hühnchen (2,50 Euro) zu haben. Ansonsten liefert die Vorspeisenkarte, was man vom Viertnamesen kennt: Sommerrollen, gebackene Wan Tan. Etwas suchen muss, wer einen der Salate der Saison bestellen möchte, die wechselnde Karte hängt etwas versteckt neben einer Pflanze. Darauf steht etwa ein Mango-Salat mit Pfefferminz und Koriander oder ein Glasnudelsalat mit Limettendressing (je 3,50 Euro).

Klassisch auch die Hauptgerichte: der Eierreis, die gebratenen Eiernudeln, die Reisgerichte mit diversen Soßen (Erdnuss, süß-sauer, Mango). Zum Schmunzeln (oder Zweifeln) bringt den Besucher die Kategorie Gerichte „mit brauner Soße“. Deswegen lieber eines der Glasnudelgerichte (mit Hühnchen für 5,50 Euro) bestellen, das wie die Vorspeise angenehm überrascht. Die Soße ist nicht zu salzig und nicht zu süß, das Gemüse schmeckt, als wäre es gegrillt worden und auch am Koriander wird nicht gespart. Auf der wechselnden Karte wird Bo Sapa angepriesen: im Wok geschwenktes, zartes Rindfleisch. Am Ende lässt sich bilanzieren, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis im „Vietnam Today“ definitiv stimmt.

Hönower Straße 89, geöffnet Montag bis Sonnabend von 11 bis 22 Uhr.

Historische Computer im Technikmuseum entdecken

Sie nerven und sind doch gut zu uns. So richtig verstehen wir sie nicht, aber sie wissen, wie sie uns das Leben ein bisschen leichter machen können: Computer sind unverzichtbarer Teil des Alltags geworden. Und so widmet ihnen das Deutsche Technikmuseum an diesem Wochenende ein Festival. Im Fokus stehen die digitalen Dinosaurier, also historische Computer und Rechentechnik. Mit Ausstellungen, Vorträgen und Workshops soll das Hobby „Vintage Computing“ vorgestellt und der Spaß daran vermittelt werden.

Die Schau feiert den Beginn der grafischen Nutzeroberfläche 1968, die die Steuerung per Maus und Menüführung ermöglichte. Besucher können Zeitzeugen zuhören und neue Technologien kennenlernen, die auf den Ur-Computern von einst funktioniert. Es gibt einen Game Room, um historische Spiele auszuprobieren, Workshops und Vorträge. Kinder ab sechs Jahren bauen und programmieren Roboter. Der Eintritt ist frei.

Deutsches Technikmuseum, Ladestraße, Halle 5 und 6, Eingang Möckernstraße 26. Sonnabend, 13. Oktober, 10 bis 21 Uhr. Chiptune-Party ab 21 Uhr. Sonntag, 14. Oktober: 10 bis 17.30 Uhr.

Ein Ticket, elf Bands: Traditionelles Kneipenfest in Friedrichshagen

Durchhalten heißt es beim 28. Kneipenfest in Friedrichshagen. Elf Bands spielen am heutigen Sonnabend (13. Oktober) in Restaurants wie dem Domains, dem Ratskeller oder dem Restaurantschiff Windflüchter. Am besten man nimmt Freunde mit.

Gespielt wird, was Laune macht und tanzbar ist: Blues, Rock, Folk, Funk, Jazz, Chansons, Pop. Mit nur einem Ticket und Programmheft kann sich jeder seinen individuellen Musikabend selbst zusammenstellen. Alle Bands spielen vier Sets: Zu jeder vollen Stunde für etwa 45 Minuten, danach gibt es eine Pause zum Wechseln der Location. Die Nacht wird lang: Besucher des Kneipenfestes bekommen einen fünf Euro Rabatt für die Tanzveranstaltung im Kino Union – ab 23 Uhr geht es los.

Kneipenfest Friedrichshagen, Sonnabend, ab 20 Uhr. Tickets für 15 Euro gibt es an der Theaterkasse in Friedrichshagen, in der Touristinformation am Schlossplatz sowie in allen teilnehmenden Lokalen.

+++ Berlin-Podcast +++ Diese Woche bei „Molle und Korn“: „Babylon Berlin“ bringt den 20er-Jahre-Trend in die Stadt, in Berlin sind so viele Radfahrer unterwegs wie seit den 50ern nicht mehr, „Repair-Cafés“ laden zum Selbst-Reparieren ein

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