Trauerfeier

Bewegender Abschied von Ex-Wirtschaftssenator Pieroth

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Trauerfeier in Zehlendorf: Michael Müller erinnert an den verstorbenen Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU)

Trauerfeier in Zehlendorf: Michael Müller erinnert an den verstorbenen Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU)

Foto: DAVIDS/Sven Darmer

Viele Weggefährten kamen zur Trauerfeier nach Zehlendorf und nahmen Abschied von Berlins ehemaligen Wirtschaftssenator.

„Er wird uns fehlen“, sagt der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) – und spricht damit aus, was all die Trauergäste in der Pfarrkirche Zu den hl. Zwölf Aposteln in Zehlendorf empfinden. Er, Elmar Pieroth, der ehemalige Wirtschaftssenator von Berlin, ist am 31. August im Alter von 83 Jahren verstorben, die Trauer ist groß in der Familie, unter seinen Freunden und Weggefährten, in der Berliner CDU. „Mit Elmar Pieroth verlieren wir eine Persönlichkeit, die sich große Verdienste um Berlin und um unser Land erworben hat“, sagt Müller, der an diesem Dienstag die Senatssitzung vorverlegt hat, um an der Trauerfeier teilnehmen zu können.

„Klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7) – mit diesen Worten verabschiedet sich die Familie von Pieroth, so steht es auf der Trauerkarte. Worte, die das Leben des kommunikativen und umtriebigen Unternehmers und CDU-Politikers kaum treffender beschreiben können. Pieroth hatte in Rheinland-Pfalz einen erfolgreichen, internationalen Weinhandel aufgebaut, war 1965 in die CDU eingetreten und schon mit 35 Jahren Bundestagsabgeordneter geworden. Er war nicht nur Wirtschaftspolitiker, sondern engagierte sich stets in der Entwicklungspolitik und förderte schon früh mit Mikrokrediten Menschen in Afrika, vor allem in Burkina Faso. „Dort gibt es heute eine Elmar-Pieroth-Schule“, erinnert Eberhard Diepgen (CDU), der ehemalige Regierende Bürgermeister in seiner bewegenden, emotionalen Rede.

Richard von Weizsäcker hatte Pieroth 1981 als Wirtschaftssenator nach Berlin geholt, unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen war Pieroth ebenfalls Wirtschafts- und zwischenzeitlich auch einmal Finanzsenator. Ende der 90er-Jahre schied er aus der Politik aus – und machte weiter in der Mittelstandsverein „Most“ oder in der „Stiftung Bürgermut“. „Er war ein verlässlicher Freund“, sagt Diepgen – und erinnert auch an den privaten Besuch, als Pieroth mit dem Campingwagen am Urlaubsort der Diepgens vorbeigekommen waren. „Seitdem nannten ihn unsere Kinder Elmi“, so Diepgen. In sehr persönlichen Worten erinnert er an den Optimismus, den Pieroth immer ausstrahlte, aber auch an dessen Erwartung, dass man aus seinem Talent etwas machte, dass man handelte, „an das verschmitzte Lächeln und den fordernden Blick“.

Um Abschied zu nehmen sind der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), ehemalige Senatoren wie Jürgen Klemann, Wolfgang Branoner, Peter Kurth, CDU-Fraktionschef Burkard Dregger, die Abgeordneten Mario Czaja und Christian Gräff, Wirtschafts-Staatssekretär Henner Bunde, der Unternehmer Ulrich Misgeld, die Senatoren Matthias Kollatz (SPD) und Dirk Behrendt (Grüne) sowie zahlreiche Grüne-Abgeordnete wie Benedikt Lux gekommen.

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