Berlin. Heiß, heißer - Berlin! Krankenkassen schalten Hitze-Hotlines, Bahn und BVG legen Wasservorräte an, die Polizei setzt Wasserwerfer ein.

Wasserwerfer Hamburg hat damit angefangen, am Donnerstag zog Berlin nach: Mit Wasserwerfern rückte die Berliner Polizei im Spreebogenpark nahe dem Hauptbahnhof an, um wenigstens dort der vertrockneten Natur ein bisschen künstlichen Regen zu bringen. Wasserwerfer können bis zu 10.000 Liter Wasser in ihren Tanks transportieren.

Bahn und BVG Auch die Deutsche Bahn setzt auf Wasser – und legt sicherheitshalber Vorräte für ihre Kunden an. An allen Bahnhöfen mit Servicepersonal und auch in Zügen werde Wasser bereitgehalten, das in kritischen Situationen kostenlos ausgegeben werden könne, sagte ein Sprecher. Bisher sei es trotz der Hitze aber nicht zu nennenswerten, hitzebedingten Problemen gekommen – weder bei Klimaanlagen noch bei der sonstigen Technik. Auch die BVG versichert: keine besonderen Störungen durch Hitze. Wer den Eindruck hat, dass die U-Bahnen derzeit besonders laut quietschen, irrt sich übrigens nicht: Bei anhaltender Trockenheit verstärke sich das Quietschen, lasse aber beim nächsten Regen wieder nach, versichert BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Gesundheits-Hotline Für Menschen, die sich wegen der Hitze um ihre Gesundheit sorgen, hat die Krankenkasse Barmer bis zum 2. August eine kostenlose Hotline für Berlin und Brandenburg geschaltet. Unter der Telefonnummer 0800–8484111 geben Ärzte täglich zwischen 9 und 21 Uhr Ratschläge und Tipps. „Gerade für Kinder, ältere Menschen, chronisch Kranke und Personen mit Kreislaufproblemen können die hohen Temperaturen nicht nur zur Qual, sondern durchaus auch gefährlich werden“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Gabriela Leyh. Neben Trinktipps informieren Mediziner auch über einen adäquaten Sonnenschutz und Hilfen, um den Kreislauf in Schwung zu halten.

Ältere Menschen Besonders ältere Menschen reagieren oftmals viel extremer auf die hohen Temperaturen, erklärt Michael Schneider, leitender Oberarzt des Evangelischen Zentrums für Altersmedizin in Potsdam. Er rät älteren Menschen dazu, viel zu trinken – jedoch nicht, wenn sie außerdem Herzprobleme hätte. Dann solle die Menge mit dem Arzt besprochen werden. Schneider rät ausdrücklich dazu, sich zu bewegen, wenn auch nicht in der Mittagszeit: „Wer seinen Körper in Schwung hält, kommt mit Hitze besser zurecht.“ Bei hitzebedingten Schlafstörungen rät der Arzt zu einer „Kühlflasche“: Dafür füllt man eine Wärmflasche mit Wasser, legt sie drei Stunden in den Kühlschrank und verstaut sie am Fußende des Bettes.

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