Wetter in Berlin

Berliner Feuerwehr wegen Starkregen im Dauereinsatz

| Lesedauer: 3 Minuten

Starke Regenfälle haben in Berlin zu überschwemmten Straßen geführt. Die Feuerwehr rief zwischenzeitlich den Ausnahmezustand aus.

Berlin. Starke Regenfälle haben in Berlin am Donnerstagmorgen für überschwemmte Straßen und viele Feuerwehreinsätze gesorgt. Die Rettungskräfte mussten am Donnerstagmorgen unter anderem wegen vollgelaufener Keller und Unterführungen sowie herabfallender Äste ausrücken.

Wegen der vielen Einsätze hatte die Berliner Feuerwehr am Vormittag bis circa 14.15 Uhr den "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen. Sie nahm 48 Kollegen der freiwilligen Feuerwehr in den Dienst, um alle Alarmierungen abarbeiten zu können. Zwischen 6 und 11 Uhr waren bei der Feuerwehr 74 Einsätze offen, während des Ausnahmezustands waren es weitere 51 Einsätze. Am Nachmittag zog die Feuerwehr Bilanz: Insgesamt wurden am Donnerstag 125 Einsätze wegen des Wetters gefahren.

Außergewöhnlich schwerwiegenden Einsätze waren darunter nicht. Das Problem sei vielmehr die hohe Anzahl der Fälle. "Es handelt sich vor allem um Standardeinsätze", sagte ein Feuerwehrsprecher. Diese würden nun nach Prioritäten abgearbeitet. Die Feuerwehr bittet die Bevölkerung, kleinere Wasserschäden selbst zu beseitigen und nicht die Feuerwehr anzurufen. Nur so könne deren Einsatzfähigkeit sichergestellt werden.

A100 zeitweise gesperrt

Wegen des heftigen Regens wurde die Berliner Autobahn A100 am Kaiserdamm zwischenzeitlich gesperrt. Die Fahrbahn stand am Donnerstagmorgen unter Wasser, wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) mitteilte. In Fahrtrichtung Wedding staute sich der Verkehr. In Richtung Wedding musste mit Wartezeiten von mehr als 60 Minuten gerechnet werden. Um kurz nach 10 Uhr gab die VIZ bekannt, dass die Strecke wieder freigegeben wurde.

Wie stark die A100 überschwemmt war, zeigt ein Foto der Berliner Polizei. Offenbar haben durch den hohen Wasserstand mehrere Fahrzeuge ihre Kennzeichen verloren. Sie können nun bei der Polizei abgeholt werden.

Auf der A111 wurde der linke Fahrstreifen zwischen Stolpe und Hennigsdorf wegen Aquaplaninggefahr gesperrt. Nach Angabe der VIZ hatten sich dort aufgrund der Wetterverhältnisse bereits mehrere Unfälle ereignet.

Auf Brandenburgs Straßen kam es trotz der Starkregenfälle zu keinen größeren Verkehrsbeeinträchtigungen. Das teilte die Leitstelle der Polizei in Potsdam mit.

Durch den starken Regen stürzte am Donnerstagmorgen auch ein Deckenstück in der Vorhalle der U-Bahnstation Möckernbrücke ein. Wegen des Schadens wurde der Übergang von der U1 zur U7 zwischenzeitlich gesperrt. Derzeit sind Gutachter vor Ort, die den Schaden prüfen. Die Decke war gegen 7 Uhr heruntergekommen. Ob es Verletzte gibt, ist unklar.

Ab Nachmittags Gewitter in Berlin möglich

Nach wochenlanger Trockenheit hatten am Mittwochabend dicke Regenwolken die Hauptstadt erreicht. Ein kleinräumiges Tief beeinflusse mit sehr feuchter Luft das Wetter in Brandenburg und Berlin, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Mit Ausnahme des südlichen Brandenburgs gebe es gebietsweise Starkregen - mit Mengen zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden. Die Temperaturen liegen bei maximal 22 bis 24 Grad. Am Nachmittag und Abend gehe der Regen in Schauer und Gewitter über, in der Nacht zu Freitag ziehe er gen Osten weiter.

( BM/dpa )