Solidaritäts-Kundgebungen

Am Mittwoch trägt Berlin Kippa

| Lesedauer: 2 Minuten
Andreas Gandzior
Mit „Berlin trägt Kippa“ soll am Mittwoch ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden (Archiv)

Mit „Berlin trägt Kippa“ soll am Mittwoch ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden (Archiv)

Foto: dpa Picture-Alliance / Maja Hitij / picture alliance / dpa

Als Zeichen gegen Antisemitismus findet am Mittwoch eine Kundgebung vor dem Charlottenburger Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde statt.

Berlin. Der Angriff eines 19-jährigen Syrers auf einen jungen Israeli in Prenzlauer Berg vor etwas mehr als einer Woche hat neben großer Empörung auch eine Welle der Solidarität mit dem Opfer und jüdischen Menschen in Berlin ausgelöst. Wie berichtet, wurde der Israeli mit einem Gürtel attackiert, weil er die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, die Kippa, trug.

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ruft alle Berlinerinnen und Berliner am Mittwochabend zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus an der Fasanenstraße in Charlottenburg auf. Unter dem Motto „Berlin trägt Kippa“ soll ab 18 Uhr ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in der Stadt gesetzt werden. „Wir wollen gemeinsam ein gewichtiges Zeichen gegen Antisemitismus und Intoleranz setzen und ein breites gesellschaftliches Bündnis mobilisieren“, heißt es vonseiten der Jüdischen Gemeinde. Bei der Polizei angemeldet sind 1000 Teilnehmer.

Wie es zu dem antisemitischen Angriff in Prenzlauer Berg kam
Wie es zu dem antisemitischen Angriff in Prenzlauer Berg kam

„Berlin trägt Kippa“-Aufzug durch Neukölln

Auf der vorläufigen Rednerliste stehen Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, und Josef Schuster, Präsident des Zen­tralrats der Juden. Nach Angaben der Gemeinde werde man Kippot zum Ausleihen bereithalten. Wer sich für die Solidaritätsveranstaltung eine Kippa kaufen möchte, bekommt diese bereits ab zwölf Euro in der Literaturhandlung an der Joachimsthaler Straße 13 in Charlottenburg. Kippot sind auch erhältlich bei Kosher Life an der Brunnenstraße 31 a in Mitte und im Jüdischen Bildungszentrum Chabad Berlin an der Münsterschen Straße 6 in Wilmersdorf.

Nach Angaben der Polizei ist am Mittwochnachmittag auch ein Aufzug in Neukölln unter dem Titel „Berlin trägt Kippa“ angemeldet. Die fünf angemeldeten Teilnehmer wollen in der Zeit von 16 bis 17 Uhr vom Hermannplatz zu den Neukölln Arcaden an der Karl-Marx-Straße laufen.

Um den kürzlichen antisemitischen Übergriff auf einen jungen Israeli in Prenzlauer Berg und den Antisemitismus in Deutschland geht es auch in der aktuellen Folge des Berlin-Podcasts "Molle und Korn" - "Wer Juden angreift, gehört nicht in dieses Land!"

Mehr zum Thema:

Zentralratspräsident: Besser nicht mit Kippa auf die Straße

Wer Juden angreift, gehört nicht in dieses Land!

Merkel beklagt neue Form von Antisemitismus in Deutschland

Jüdische Gemeinde ruft zu "Berlin trägt Kippa" auf