Nach Kippa-Attacke

Jüdische Gemeinde ruft zu "Berlin trägt Kippa" auf

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Nach dem Übergriff auf eine Kippa tragenden Mann hat die Jüdische Gemeinde zu einer Solidaritätsaktion aufgerufen.

Berlin. Für die kommende Woche hat die Jüdische Gemeinde (JG) zu Berlin zu der Solidaritätskundgebung „Berlin trägt Kippa“ aufgerufen - und innerhalb kürzester Zeit prominenten Zuspruch erhalten.

Nach dem jüngsten Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli möchten die Veranstalter ein breites gesellschaftliches Bündnis mobilisieren, das sich dem Hass entgegenstellt, wie der JG-Vorsitzende Gideon Joffe erklärte. Die Gemeinde habe immer wieder davor gewarnt, in der Öffentlichkeit eine Kippa zu tragen. „Nun ist aber eine Situation entstanden, die wir nicht mehr bereit sind, widerstandlos hinzunehmen“, sagte Joffe.

Nach Angaben der Gemeinde wird Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), auf der Veranstaltung am Mittwochabend (25. April) vor dem Gemeindehaus an der Fasanenstraße sprechen. Zu den Rednern gehöre auch der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Auf der Liste der Unterstützer stehen demnach der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, und Innensenator Andreas Geisel (SPD). Die Liste werde fortlaufend aktualisiert.

Der 21-jährige Israeli und sein Freund waren am Dienstagabend im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg unterwegs, dabei trugen sie Kippas - traditionelle jüdische Kopfbedeckungen. Auf der Straße wurden sie von drei arabisch sprechenden Männern antisemitisch beschimpft. Einer der Männer schlug mit einem Gürtel auf den 21-Jährigen ein und versuchte, ihn mit einer Flasche zu schlagen. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde inzwischen Haftbefehl erlassen.

Um den kürzlichen antisemitischen Übergriff auf einen jungen Israeli in Prenzlauer Berg und den Antisemitismus in Deutschland geht es auch in der aktuellen Folge des Berlin-Podcasts "Molle und Korn" - "Wer Juden angreift, gehört nicht in dieses Land!"

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( dpa/mim )