Berlin. Auf der Frühchenstation des Virchow-Klinikums der Charité sind drei kleine Patienten mit multiresistenten Keimen besiedelt. Das bestätigte eine Charité-Sprecherin der Berliner Morgenpost am Dienstag. Demnach sei im Rahmen eines Screenings der Erreger MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) nachgewiesen worden.
Die Sprecherin betonte, dass die Kinder zwar besiedelt, jedoch nicht infiziert seien. Das bedeutet, dass der MRSA-Erreger etwa auf der Haut, nicht aber im Blut gefunden wurde. Das Gesundheitsamt ist über die Fälle informiert. Es muss nun geklärt werden, ob es sich jeweils um den gleichen Stamm an Bakterien handelt.
MRSA zählt zu den sogenannten Krankenhauskeimen. Diese Bakterien gelten als unempfindlich gegen viele Antibiotika, also als multiresistent. Laut Robert Koch Institut sind die Behandlungsmöglichkeiten daher eingeschränkt, insbesondere auf Intensivstationen ist eine Infektion gefährlich.
Die Charité-Sprecherin sagte weiter, die Screenings bei Neugeborenen würden heutzutage routinemäßig durchgeführt, in unregelmäßigen Abständen werde eine Besiedelung mit den Keimen nachgewiesen. Bei einem vierten Frühchen bestehe aktuell Verdacht auf eine MRSA-Besiedlung. Die betroffenen Kinder seien separiert und vorkehrende Schutzmaßnahmen getroffen worden.
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