Berlin. Der Zustand des Opfers ist weiterhin kritisch, unmittelbare Lebensgefahr bestehe derzeit aber nicht, hieß es.
Nach einer brutalen Attacke im U-Bahnhof Frankfurter Allee, bei der ein 29-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde, fehlt von den Tätern noch jede Spur. Der Zustand des Opfers wurde am Montag als nach wie vor kritisch beschrieben, unmittelbare Lebensgefahr bestehe derzeit allerdings nicht, hieß es.
Der 29-Jährige war am frühen Sonntagmorgen auf der Zwischenebene des Bahnhofs mit drei jüngeren Männern in Streit geraten. Als der eskalierte, erhielt das Opfer aus der Gruppe heraus einen Fußtritt gegen den Oberkörper. Der Mann stürzte rückwärts, schlug mit dem Kopf voran auf dem Boden auf und blieb regungslos liegen. Das Trio flüchtete vom Tatort, ohne sich um das lebensgefährlich verletzte Opfer zu kümmern.
Eine sofortige Auswertung der Videoaufnahmen aus den Überwachungskameras des Bahnhofs habe inzwischen den Verdacht erweckt, dass die Gewalt zunächst von dem Opfer ausgegangen sei, teilte die Polizei am Montag mit. Offenbar spielte Alkohol auf beiden Seiten eine Rolle bei dem Geschehen.
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Ungeachtet dessen, hoffen die Ermittler des zuständigen Fachkommissariats der Polizeidirektion 6, so bald als möglich den Verletzten befragen zu können, um Hinweise auf den Ablauf der Tat und die Identität der Angreifer zu erhalten. Direkte Augenzeugen der Tat gab es offenbar nicht, zu der frühen Tageszeit waren im Bahnhof nur wenige Menschen unterwegs. Ob die Videoaufnahmen verwertbare Hinweise auf die Täter enthalten, dazu sagte die Polizei zunächst nichts.
Unklar ist bislang auch noch, ob die Kriminalpolizei mit geeigneten Fahndungsfotos an die Öffentlichkeit geht, um die Täter zu fassen, sagte ein Sprecher am Montag. In aller Regel erfolgt die für eine Öffentlichkeitsfahndung nötige Genehmigung durch einen Richter erst, wenn alle anderen Fahndungsmittel ausgeschöpft sind. Bei schweren Gewaltdelikten werden die richterlichen Beschlüsse mittlerweise allerdings zeitnah erlassen.