Tötung in Kirchengemeinde

Mutmaßlicher Priester-Mörder zerstört seine Zelle

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Alexander Dinger
Ein 26 Jahre alter Kameruner hat nach seiner Festnahme in einer Zelle offensichtlich so heftig randaliert, dass sie jetzt ein kompletter Sanierungsfall ist

Ein 26 Jahre alter Kameruner hat nach seiner Festnahme in einer Zelle offensichtlich so heftig randaliert, dass sie jetzt ein kompletter Sanierungsfall ist

Foto: Privat

Weil er einen Berliner Priester getötet haben soll, sitzt ein 26-Jähriger in Haft. Dort verwüstete er seine Zelle und griff Beamte an.

Berlin. Der 26-Jährige, der im Verdacht steht, im Februar den Pfarrer der französischsprachigen katholischen Gemeinde in Charlottenburg, Père Alain-Florent Gandoulou, getötet zu haben, hat in seiner Zelle randaliert und Polizisten verletzt. Fotos der zerstörten Zelle liegen der Berliner Morgenpost vor.

Demnach randalierte der Tatverdächtige, der inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht ist, in einer Gewahrsamszelle am Tempelhofer Damm Ende Februar. Der Kameruner hatte Löcher in die Wand geschlagen, eine Heizung beschädigt und Leitungsschächte aufgehackt. Bei dem Versuch, den 26-jährigen Mann wieder zu beruhigen, wurden auch drei Beamte verletzt. Dem Mann wurden Hand- und Fußschellen angelegt. Zuerst hatte die "BZ" über den Vorfall berichtet.

Der mutmaßliche Täter sitzt nun in der Psychiatrie

„Wir sind von dieser enormen Gewaltintensität entsetzt und hoffen, dass das keine nachhaltigen Folgen für unsere drei verletzten Kollegen hat. Ich denke, dass spätestens bei solchen Bilder jeder froh darüber ist, dass es Menschen in dieser Stadt gibt, die andere vor derartigen Gefahren schützen“, sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, Benjamin Jendro, der Berliner Morgenpost.

Nach dem Tod des Pfarrers war die Bestürzung in der französischsprachigen katholische Gemeinde groß. Der mutmaßliche Täter befindet sich inzwischen aufgrund eines Unterbringungsbeschlusses in der Psychiatrie. „Aufgrund seines psychischen Zustandes wurde entschieden, dass er in eine Klinik kommen muss“, hieß es von Seiten der Berliner Polizei.

Der Beschuldigte war, wie berichtet, kurz nach der Tat auf dem Dachboden eines Wohnhauses in Reinickendorf festgenommen worden. Die Hintergründe des Verbrechens sind bislang unklar. Zeugen hatten die Polizei alarmiert, weil sie einen Streit in den Büroräumen an der Schillerstraße hörten. Dort fanden Polizisten wenig später den toten Priester aus Kongo-Brazzaville.

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