Berlin. Es gibt großes Potenzial für Wohnungen über Supermärkten. Doch auch in elf neuen Quartieren gehen die Projekte voran.

Der Wohnungsbau in Berlin geht nur schleppend voran. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) zeigte sich bei der Jahrespressekonferenz der Senatsverwaltung am Mittwoch dennoch optimistisch, dass im laufenden Jahr in elf neuen Stadtquartieren die Projekte vorangebracht werden. Gleichzeitig dämpfte sie allzu hohe Erwartungen: „Die Vielzahl und große Bandbreite der Themen machen deutlich, dass Stadtentwicklung ein Marathon und eine Gemeinschaftsaufgabe sind“, sagte Lompscher. Gute Möglichkeiten für neue Wohnungen sieht die Bausenatorin in den nächsten Jahren in der Überbauung von Supermärkten. „Wir gehen derzeit in der Stadt von einem Potenzial von 14.000 bis 36.000 Wohnungen aus“, sagte sie.

In den nächsten Jahren sollen in elf neuen Stadtquartieren rund 37.000 Wohnungen geschaffen werden. In der Wasserstadt Oberhavel etwa bauen die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Degewo und WBM an einem neuen Wohnquartier mit 1024 Wohnungen. Die Gewobag will laut Lompscher Mitte des Jahres mit dem Bau von 362 Wohnungen in 14 Häusern beginnen. In Adlershof sei es gelungen, sich mit den Müller-Erben über das Areal am Segelfliegerdamm zu einigen, sagte Lompscher.

Zur Entwicklung des Areals zu einem gemischten Wohn- und Gewerbequartier haben das Land und Vertreter der Grundstückseigentümer eine Grundlagenvereinbarung unterzeichnet, die die Grundzüge der Nutzung und Erschließung definiert. Momentan werden Verhandlungen zum Kaufvertrag und zur Abwendungsvereinbarung geführt. Der Vertrag soll in diesem Jahr beurkundet werden.

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    Im Bereich des neuen Stadtquartiers Blankenburger Süden in Pankow sollen 5000 bis 6000 Wohnungen entstehen. Am Sonnabend finde dazu die erste Infoveranstaltung unter Teilnahme von Bausenatorin Lompscher und Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günter (für Grüne) statt. Bis Ende des Jahres, so Lompscher, soll ein Umsetzungskonzept erarbeitet werden.

    Noch im ersten Quartal 2018 wird das Dragoner Areal vom Bund an das Land Berlin übertragen. Die Bürgerbeteiligung werde in Werkstätten und Arbeitsgruppen durchgeführt. Eine „Kooperationsvereinbarung Partizipation“ zwischen den Akteuren vor Ort, Lompschers Verwaltung, dem Bezirk und der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH soll bis Ende März stehen. Außerdem kündigte die Senatorin für den 19. März im Festsaal Kreuzberg die erste Bürgerwerkstatt zur Entwicklung von Leitlinien für Bürgerbeteiligung an Projekten der räumlichen Stadtentwicklung an.

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