Sportliches Großereignis

Michael Müller offen für Olympia-Bewerbung

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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit dem Logo der vergangenen Berliner Olympia-Bewerbung

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit dem Logo der vergangenen Berliner Olympia-Bewerbung

Foto: dpa Picture-Alliance / Jörg Carstensen / picture alliance / dpa

Berlins Regierender Bürgermeisterkann sich eine erneute Olympia-Bewerbugn vorstellen. Ein Koalitionspartner ist strikt dagegen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller zeigt sich offen für eine Olympia-Bewerbung der deutschen Hauptstadt. „Paralympische und Olympische Spiele gehören zu den herausragenden und mitreißendsten Sportereignissen weltweit“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. „Die internationale Sportmetropole Berlin mit ihren ausgezeichneten Wettkampfstätten ist ein exzellent geeigneter Kandidat für die Austragung der Spiele.“

Allerdings muss aus Müllers Sicht hinter einer möglichen Bewerbung ganz Deutschland stehen. „Sollte es den Willen geben, die Spiele nach Deutschland zu holen, bedarf es einer nationalen Bewerbung, hinter der sich Sport und Politik in Bund und Land geeint versammeln“, so der Senatschef. „Ein neuerliches Schaulaufen um den nationalen Bewerber darf sich nicht wiederholen.“

2015 war Berlin bei einem nationalen Vorausscheid Hamburg unterlegen, ehe eine knappe Mehrheit der Hansestädter bei einer Volksabstimmung gegen Olympia votierte.

Grüne lehnen Olympia-Bewerbung ab

Dagegen lehnte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) die Idee am Mittwoch ab. „Olympia ist keine positive Vision mehr, Korruption und Intransparenz haben den olympischen Gedanken unkenntlich gemacht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Berlin braucht Olympia nicht, um international zu strahlen. Unsere Metropole hat mit ihren zahlreichen Events und Großereignissen ungebremste Anziehungskraft – weltweit.“

In der vergangenen Woche hatte sich der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) für eine neue deutsche Olympia-Bewerbung starkgemacht. Am Rande der Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang sagte der Altkanzler: „Ich fände es gut, wenn wir uns noch einmal bewerben würden. Der einzige Ort, der eine Chance hätte, wäre Berlin.“

IOC-Präsident Thomas Bach würde deutsche Bewerbung begrüßen

Am Wochenende hatte die Berliner Morgenpost darüber berichtet, dass bei den Sportfunktionären die Idee einer erneuten Olympia-Bewerbung erörtert wird. Innensenator Andreas Geisel (SPD), der im Senat auch für den Sport zuständig ist, sagte dieser Zeitung: „Ja, es wird im deutschen Sport ernsthaft darüber diskutiert.“

Allerdings sind die Befürworter noch vorsichtig. In Berlin waren mehrere Anläufe für eine Bewerbung gescheitert. Sollte es tatsächlich zu einer Bewerbung Berlins kommen, hätte das möglicherweise auch Auswirkungen auf die aktuelle Diskussion um das Olympiastadion. Denn Fußballbundesligist Hertha BSC will einen Umbau oder eine neue reine Fußballarena, um so mehr Atmosphäre zu haben. Bei einem Neubau wäre aber offen, was mit dem Olympiastadion geschehen soll.

Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, sagte der „Sport Bild“: „Ich würde auch eine deutsche Bewerbung sehr begrüßen.“

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