Berlin

Bäder-Kunden protestieren gegen teures Aquafitness

Helga Labenski

Zehn Tage nach Inkrafttreten der Tarifreform bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) ist die Aufregung über Preiserhöhungen bei den Aquafitness-Kursen noch immer groß. Nahezu täglich erreichen die Berliner Morgenpost Briefe und Unterschriftenlisten von Badbesuchern, die die Preiserhöhungen bei „Aqua Basic“ und „Für Junggebliebene“ nicht hinnehmen wollen. Den Preis für das Zehnerticket für diese Angebote hatten die BBB von 70 auf 95 Euro erhöht.

„Wir bekunden hiermit unseren Unmut, unsere Empörung über eine Preiserhöhung von 32 Prozent bei den Basic Kursen“, heißt es beispielsweise in einem Schreiben an Bäderchef Andreas Scholz-Fleischmann und Berlins Sportsenator Andreas Geisel (SPD), das 211 Kunden des Kombibades Spandau-Süd, des Stadtbades Tiergarten und des Bades an der Charlottenburger Krumme Straße unterzeichnet haben. Es handele sich um eine „unangekündigte und unangemessene preisliche Erhöhung“, kritisierte Mitinitiatorin Marion Niclas.

Auch im Stadtbad Wilmersdorf haben sich 56 Teilnehmer von zwei Aquafitness-Kursen mit einer Unterschriftenliste an die Bäder-Betriebe gewandt. „Wir fordern Sie auf, dieses Votum ernst zu nehmen und die Erhöhung in dieser Form zurückzunehmen“, schreibt Erstunterzeichnerin Henrike Lindemann. Eine moderate Erhöhung um fünf oder sieben Euro wäre akzeptabel, den großen Preissprung aber könnten sich viele Besucher der Kurse, wie berichtet, nicht leisten. Die meisten seien Rentnerinnen und schwerbeschädigte Menschen.

Bädersprecher Matthias Oloew bestätigte am Freitag, dass die BBB täglich Post von verärgerten Kunden bekommen. Rückgängig werde das Unternehmen die Preiserhöhung dennoch nicht machen. „Wir dürfen keine Angebote machen, die nicht kostendeckend sind“, sagte Oloew. Die meisten Kursteilnehmer hätten sich ohnehin noch mit Kombitickets zum alten Preis eingedeckt. „Diese sind noch drei Jahre lang gültig“, so der Bädersprecher.

( hel )