Berlin. Die Temperaturen sind eisig, auf manchem Gewässer hat sich eine Eisschicht gebildet. Doch die Berliner Polizei und Feuerwehr warnten am Freitag eindringlich davor, diese dünnen Eisschichten zu betreten. „Es besteht Lebensgefahr“, so die eindeutige Aussage der Wasserschutzpolizei. Das Eis sei nicht tragfähig. „Trotz der aktuellen Minusgrade“, betont auch Hermann Schreck, Verbandsvizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, dürfe man nicht auf das Eis. Insbesondere Kinder müsse man immer wieder auf die Gefahren hinweisen.
Grundsätzlich, so heißt es auch in der Erklärung, gibt die Wasserschutzpolizei allerdings nie eine Fläche zum Betreten frei. Das hat nicht nur mit der Dicke des Eises zu tun. Sondern auch, weil durch Raureif und womöglich einer geschlossenen Schneedecke auf dem Eis, gefährliche Stellen nicht zu erkennen seien. Ob eine Eisfläche überhaupt tragfähig sei, hänge von verschiedenen Faktoren ab. So spielen etwa Strömungsverhältnisse eine Rolle, der Zu- und Ablauf eines Sees, aber auch die Frage, wie stark das Gewässer tagsüber von der Sonne beschienen werde. Fließende Gewässer wie Spree, Havel, Großer Wannsee, Großer Müggelsee oder Tegeler See sollte man auf jeden Fall meiden. Besonders gefährlich sind auch die Eisflächen, die direkt unter Brücken liegen.
Bricht jemand ein, muss man schnell reagieren
Doch jedes Jahr muss die Berliner Wasserschutzpolizei erleben, dass ihre Warnungen wieder missachtet werden. Trotz des Risikos gehen Menschen aufs Eis – oft begleitet von ihren Kindern, manche sogar mit Kinderwagen. Deshalb stehen in der Warnmeldung auch Tipps, wie man sich verhalten soll, wenn man jemanden bemerkt, der ins Eis eingebrochen ist.
Wichtig ist, schnell, aber nicht überhastet zu reagieren – die Gefahr, bei einer Rettung selbst einzubrechen, ist groß. Gerade die Umgebung von Eislöchern gilt als besonders gefährlich. Am besten sollte man in so einem Fall die Rettung vom sicheren Ufer aus starten: mit einer Stange oder einem Seil. Muss man sich der Unglücksstelle dennoch nähern, weil sie zu weit draußen liegt, dann flach aufs Eis legen, damit sich das eigene Körpergewicht auf eine große Fläche verteilt. Hat man eine Leiter zur Hand, dann auf der Leiter über die Eisdecke schieben – wie in dem Kinderbuch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“. Aber zuallererst, das ist wichtig, Polizei oder Feuerwehr rufen.
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