Berlin. Aldi und Lidl wollen über ihren Märkten Wohnungen bauen. Als Ausgleich sollen sie Senioren Essen anbieten, fordert ein Baustadtrat.

Etwa 2000 Wohnungen will der Discounter Aldi in den nächsten fünf Jahren an mindestens 30 Standorten in Berlin errichten. Die Wohnungen sollen über den Supermärkten entstehen. Auch Konkurrent Lidl will in die Überbauung der Märkte mit Apartments einsteigen. Dazu müssten die alten Märkte aber zunächst abgerissen und mit einer größeren Verkaufsfläche von bis zu 1400 Quadratmetern neu gebaut werden, wie ein Aldi-Sprecher erklärte.

Oliver Schruofeneger (Grüne)
Oliver Schruofeneger (Grüne) © Carolin Brühl

Hier setzt nun Baustadtrat Oliver Schruofeneger (Grüne) aus Charlottenburg-Wilmersdorf an. Der Grünen-Politiker will die Discounter im Gegenzug zu einem größeren sozialen Engagement verpflichten. Wie Schruofeneger dem RBB sagte, solle es in den neuen Märkten auch eine extra Ecke für ältere Menschen geben, in der diese ein preiswertes Mittagessen erhalten können. Sie müssten so nicht durch Essen auf Rädern versorgt werden und drohten nicht zu Hause zu vereinsamen.

Aldi Nord plant, in den nächsten Jahren in Berlin groß ins Immobiliengeschäft einzusteigen. Der Discounter äußerte sich bisher aber nicht dazu, mit welchem Bauträger und welche Architekten zusammengearbeitet werden soll. Nur die Miethöhe steht bereits fest. Nach dem Berliner Modell werden 30 Prozent als Sozialwohnungen mit einer Kaltmiete von 6,50 Euro je Quadratmeter und Monat vergeben. Für die übrigen Wohnungen werde die Miete maximal zehn Euro betragen.

Mieten: Berlin ist für Normalverdiener kaum noch bezahlbar

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