Berlin soll einen Duschbus für Obdachlose bekommen. Das erfuhr die Berliner Morgenpost aus Senatskreisen. Derzeit laufen auch Gespräche über eine stationäre Krankenstation für die bessere Versorgung von Obdach- und Wohnungslosen.
„Der Duschbus für Obdachlose ist ein innovatives und neues Projekt“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der Grünen, Fatoş Topaç, der Berliner Morgenpost. Demnach soll der Bus voraussichtlich im nächsten Jahr kommen. „Der Bus soll aber nicht nur durch die Stadt fahren, sondern auch ein Angebot sein, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, so Topaç weiter. Allerdings ersetze ein Duschbus nicht eine gesamtstädtische Strategie beim Thema Obdachlosigkeit, sagte Topaç.
Das Konzept der speziellen Busse kommt aus den USA. In San Francisco rollt beispielsweise seit mehreren Jahren ein Duschbus für Obdachlose durch die Stadt. Wie genau der Berliner Duschbus aussehen wird, ist noch offen. Eine Möglichkeit ist der Umbau eines alten Linienbusses.
Schätzungsweise leben bis zu 10.000 Obdachlose in Berlin
Finanziert werden soll das Vorhaben über das Integrierte Sozialprogramm (ISP). Mit einem jährlichen Fördervolumen in Höhe von knapp 13 Millionen Euro werden über das Programm im Rahmen von Zuwendungen derzeit 118 Projekte der sozialen Arbeit in den verschiedenen Angebotsbereichen unterstützt. Im Doppelhaushalt 2018/2019, der heute im Abgeordnetenhaus beschlossen werden soll, sollen die ISP-Mittel deutlich angehoben werden.
Sozialpolitiker wie Fatoş Topaç bemängeln seit längerer Zeit, dass es keine verlässlichen Zahlen über Obdachlose in Berlin gibt. Schätzungen zufolge sollen bis zu 10.000 Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, in der Hauptstadt leben.
Ebenfalls mit dem kommenden Doppelhaushalt ist es geplant, die Plätze in der Kältehilfe um 500 auf insgesamt 1500 Plätze aufzustocken sowie die Öffnungszeiten dieser Notunterkünfte für Obdachlose um zwei Monate von Oktober bis April auszuweiten.

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