Berlin

Rettungshubschrauber mit Weltrekord

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Janne Kieselbach

„Christoph 31“ ist seit 30 Jahren in Berlin im Einsatz

Großes Jubiläum für die Helfer aus der Luft: Seit 30 Jahren betreibt der ADAC in Berlin einen Rettungshubschrauber mit dem Funknamen „Christoph 31“. Die erste Maschine hob am 13. Oktober 1987 ab. Im Jahr 2001 wurde das ursprüngliche Modell durch eine modernere Version von Airbus ersetzt, doch Name und Auftrag blieben über die vielen Jahre gleich. „Christoph 31“ habe in 30 Jahren mehr als 70.000 Einsätze absolviert, teilte der ADAC mit. Heute fliegt kein anderer Rettungshubschrauber in der Welt so häufig wie er – durchschnittlich zehn Einsätze pro Tag, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Als „Christoph 31“ im Jahr 1987 den Dienst aufnahm, war er der erste Rettungshubschrauber in Berlin. Die Einzelteile der damaligen Maschine mussten auf Lastwagen über die Transitautobahn in den amerikanischen Sektor gebracht werden. Der vom ADAC finanzierte Hubschrauber flog zu Beginn noch unter US-amerikanischer Flagge und durfte nur von amerikanischen Piloten gesteuert werden. Stationiert wurde er am Universitätsklinikum Steglitz, dem späteren Charité-Campus Benjamin Franklin. Dort hat der Hubschrauber bis heute seine Basis.

Mittlerweile gibt es in Berlin zwei Rettungshubschrauber. Neben dem quietschgelben „Christoph 31“ ist auch ein rot-weißer Helikopter der DRF Luftrettung am Hauptstadthimmel zu sehen. Er ist am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn stationiert. Am häufigsten werden die beiden fliegenden Intensivstationen bei Herzattacken, Schlaganfällen und nach schweren Unfällen gerufen. Sie starten immer dann, wenn die Lage ein schnelleres Eingreifen erfordert, als es mit Rettungswagen möglich ist. „Christoph 31“ und seine dreiköpfige Besatzung sind in nur zwei Minuten nach dem Alarm in der Luft und rasen mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde zum Notfall.

Landen auf Kreuzungenist nicht ungefährlich

„Die Einsätze in Berlin stellen die Crew jeden Tag vor besondere Herausforderungen, weil Einsätze mitten in der Stadt zu den schwierigsten überhaupt gehören“, sagt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. Das Starten und Landen in Häuserschluchten und auf Kreuzungen verlangt besondere Kenntnisse – und es ist nicht ungefährlich. Immer wieder hat es kleinere Kollisionen mit Bäumen oder Gebäuden gegeben. Größere Unglücke sind „Christoph 31“ bislang aber erspart geblieben.

Wer sich für den Hubschrauber und seine Geschichte interessiert, kann sich ab dem 17. Oktober 2017 in einer Sonderausstellung im Feuerwehrmuseum Berlin informieren. Dieses befindet sich an der Veitstraße 5, 13507 Berlin.

( dpa )