Nauen. Zwei Jahre nach dem Brandanschlag auf die Sporthalle des Oberstufenzentrums in Nauen im Havelland ist die wiederaufgebaute Halle am Mittwoch offiziell eröffnet worden. „Der Anschlag war die heimtückische Tat von rechtsextremistischen Brandstiftern“, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) bei der Feier. Die damals neu gebaute Halle sollte damals ein halbes Jahr lang zunächst als Notunterkunft für Asylbewerber genutzt werden, um Flüchtlingen eine erste Unterkunft bieten zu können.
Nach intensiven Ermittlungen von Polizei und Justiz konnten die Täter ermittelt werden. Als Haupttäter war der damalige NPD-Politiker Maik Schneider vom Potsdamer Landgericht zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ein Mittäter erhielt sieben Jahre Haft. Schneider war gemeinsam mit anderen Rechtsextremen der sogenannten Nauener Zelle auch für weitere Straftaten im Havelland verantwortlich. Diese richteten sich vornehmlich gegen Menschen, die sich für Flüchtlinge eingesetzt haben. Beide verurteilten Täter haben gegen das Urteil Revision eingelegt, sodass jetzt der Bundesgerichtshof entscheiden muss. Der Sachschaden durch den Brand, der die Sporthalle fast komplett zerstörte, betrug rund 3,5 Millionen Euro.
„Dank der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft konnten die Täter gefasst und zu hohen Haftstrafen verurteilt werden“, sagte Schröter. „Brandenburg lässt es nicht zu, dass Rechtsextremisten durch derart niederträchtige Anschläge das friedliche Zusammenleben der Menschen gefährden und das Ansehen unseres Landes beschädigen.“ Der zügige Wiederaufbau sei ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich niemand von solchen Taten beeindrucken lasse. Schröter lobte die Reaktionen der Nauener nach dem Anschlag. „Direkt danach gingen Hunderte Nauener Bürger auf die Straße und setzten ein Zeichen gegen Gewalt und Fremdenhass.“ Viele Vereine und Organisationen engagieren sich seither gegen Rechtsextremismus in Nauen.
Eröffnet wurde die Halle am Mittwoch mit einem Volleyballturnier, an dem Mannschaften aus Schülern und Lehrern der Europaschule sowie Architekten und Planer teilnahmen.