Nahverkehr

Kabeldiebe bremsen Berliner S-Bahn aus

Julius Betschka

Foto: Sophia Kembowski / dpa

Am Dienstag sind zahlreiche Züge ausgefallen, der Verkehr nach Schönefeld fuhr nur eingeschränkt.

Für viele Berliner im Süden und Osten der Stadt wurde der Weg zur Arbeit am Dienstagmorgen zu einer Tortur: Wegen gestohlener Kabel waren zahlreiche Züge zwischen den Stationen Schöneweide und Baumschulenweg ausgefallen. Auch am Ostkreuz kam es wegen eines defekten Zuges zeitweise zu Verspätungen und Ausfällen.

Ein S-Bahnsprecher bestätigte, dass am Dienstagmorgen gegen 3.30 Uhr der Diebstahl mehrerer Kabel bemerkt wurde. „Das waren Anschlusskabel für Signale. Wenn die fehlen, stehen alle Lichter auf Rot“, sagte der Sprecher. Dadurch seien sämtliche Züge der Linien S45, S47 und S85 ausgefallen. Die Linien S8, S9 und S46 verkehrten mit bis zu 15 Minuten Verspätung. Sie mussten an jedem Signal auf einen Befehl der Fahrdienstleitung für die Weiterfahrt warten.

Dies sorge für Verzögerungen, da jedes Signal manuell gegeben werden müsse, so der Sprecher weiter. Techniker der Bahn hätten bis 8.30 Uhr daran gearbeitet, die gestohlene Technik zu ersetzen. Danach konnte der Zugverkehr auf dem Streckenabschnitt Schöneweide und Baumschulenweg wieder rollen. Die Bahnen fuhren aber auch danach noch unregelmäßig, der Verkehr normalisierte sich erst im Laufe des Vormittags wieder. Die Bundespolizei ermittelt gegen Unbekannt.

Auch Flugreisende waren von dem Diebstahl betroffen: Wer am Morgen mit der S-Bahn zum Berliner Flughafen Schönefeld wollte, brauchte Geduld. Zeitweise fuhr nur noch die Linie S9 in Richtung Flughafen mit bis zu 15 Minuten Verspätung. Bereits Mitte Juni hatte die S-Bahn enorme Probleme nach einem Kabeldiebstahl gehabt: Damals waren Weichen und Signale gestört gewesen. Dadurch war der Bahnverkehr auf der Linie S8 unterbrochen gewesen und es kam zu Verspätungen bei der S1.